Gestern sind wir von El Valle nach Panama Stadt gefahren. Wie alle Busse nach Panama-Stadt kam auch dieser im Busterminal in Albrook an. Am Terminal stehen unglaublich viele Diablo Rojos (rote Teufel) herum:
So werden die umgebauten Schulbusse genannt. Diese werden dann von ihrem Besitzer liebevoll bemalt. Meist wird der ganze verfügbare Platz ausgenutzt, selbst auf der Windschutzscheibe bleibt oft nur noch ein kleiner Schlitz frei.
Heute waren wir dann ein bisschen in Panama Stadt unterwegs. Die Hochhäuser sind immer wieder beeindruckend und so manches wartet mit spannender Architektur auf. Wie z.B. der gedrehte “Revolution Tower”:
Wir sind ziemlich planlos durch die Stadt gelaufen und haben dann diesen schönen Aussichtspunkt entdeckt. Hier sieht man schön die Skyline der Stadt:
Und in der Ferne die Altstadt “Casco Viejo”, deren Halbinsel von einer Stadtumfahrung durch’s Meer umgeben ist:
Beim Aussichtspunkt gab es auch ein paar Grünflächen deren Büsche in Blüte standen:
Die “schlafende Indianerin” ist eine beliebte Wanderungen in El Valle. Wenn man durch das Städtchen zum Anfang des Wanderweges läuft sieht man schön woher der Weg seinen Namen hat:
Hier sieht der Kraterrand aus wie eine liegende Frau.
Nach einem kleinen Obulus von 3$ am Eingang kommt man recht bald an Steinmalereien vorbei:
Hier war ein Dorfplan in den Stein eingeritzt.
Danach geht’s steil bergauf. An einer Stelle hat sich eine Schlange am Wegesrand ins Gebüsch geschlängelt. Zu schnell für ein Foto. Auch den riesigen lila Schmetterling haben wir nicht mit der Kamera erwischt. Oben wurden wir mit schönen Ausblicken auf die Berge des Kraterrands und El Valle belohnt:
Wenn man gutes Wetter hat sieht man sogar bis zum Pazifik (nur ganz schwach im Bild zu sehen):
Es war sehr windig auf dem Berg. Ein Geier hat den starken Aufwind sichtlich genossen und zum mühelosen gleiten genutzt:
Beim Abstieg bot der Wald immer wieder schöne Ansichten seiner Bewohner:
Eine kurze aber intensive Wanderung mit schönen Aussichten.
Das geht:
Gute Aussicht
Riesiger Obstsalat - warum müssen Papayas hier eigentlich immer so riesig sein?
Fledermäuse die einem Abends um den Kopf flattern
Das geht nicht:
Am Dienstag zum Schmetterlingshaus gehen nur um zu erfahren dass es einen Tag die Woche geschlossen hat: Dienstags
Schlafen wenn es so stürmt dass man denkt das Dach vom Haus fliegt gleich weg
Wenn für einfache Wanderungen ein Führer vorgeschrieben ist
Vorgestern sind wir in El Valle de Antón angekommen. Das ist eine kleine Stadt mitten in einem Vulkankrater (der Kaiserstuhl lässt grüßen). Anscheinend gibt es hier viele reiche Amerikaner, die hier ihre Rente verbringen.
Da El Valle etwas höher liegt herrscht hier ein recht angenehm mildes Klima. Wir wollten die Umgebung auf einer der vielen Wanderwege auskundschaften. Deshalb haben wir uns gestern auf den Weg zum Cerro Gaital gemacht. Zuerst mussten wir aus dem Städtchen raus.
Dann kamen wir auch schon bald auf den Wanderweg. Kein langes Geplänkel, es ging gleich steil bergauf. Dadurch hatten wir recht bald eine tolle Aussicht:
Man kennt das ja: in den Höhenlagen ist es zwar kühler, die Sonne aber nicht weniger aggressiv. Ein Großteil des Weges verlief jedoch dankbarerweise im Schatten der Bäume:
Immer wieder flogen uns hübsche Schmetterlinge über den Weg:
Ziemlich aus der Puste am Aussichtspunkt angekommen, mussten wir leider feststellen dass der Berg komplett in den Wolken hing. Schade. Da wir Zeit hatten, haben wir eine ganze Weile gewartet bis der Himmel kurz aufriss und einen schönen Blick auf’s Tal freigab:
Der Aussichtspunkt ist ein paar Hundert Meter vom Gipfel entfernt. Dieser ist jedoch nicht ganz einfach zu erreichen. Es gibt kleine Kletterpartien und Grate zu überwinden. Das Wetter wurde auch nicht besser:
Hier und da gab es immer wieder kleine Lücken in der Wolkenschicht und so konnten wir noch den ein oder anderen schönen Ausblick erhaschen:
Auf dem Rückweg kamen wir dann im Tal an zahlreichen Geflügelhöfen vorbei. Hier kommen also die ganzen frittierten Hähnchen her, die es überall in Panama gibt.
Vor zwei Tagen haben wir den Rückweg von Bahia Drake nach Panama angetreten. Unser Boot ging um 7:00 morgens und wir sind wieder mittels “nasser” Landung eingestiegen. Freundlicherweise gibt es Helfer die einem das “Aufgabegepäck” abnehmen und ins Boot bringen. Somit fällt es leichter am Strand in das Boot einzusteigen, welches sich natürlich mit den Wellen vor und zurück bewegt:
Bei den Temperaturen sind die Füße dann auch wieder ruckzuck trocken. In Sierpe angekommen, wo es zum Glück ein Dock zum aussteigen gibt, ging es dann per Taxi nach Palmar Norte. Dort hatten wir dann recht direkt Anschluss an den Bus nach Ciudad Neily.
Am Bahnhof hat eine Laienpredigerin die wartenden Fahrgäste intensiv und sehr emotional bepredigt. Praktisch, weil die konnten ja nicht weg - die Nummer kannten wir ja schon vom Junkie in Palmar Norte. Überhaupt ist Spiritulität in Mittelamerika sehr präsent. Neben schreienden Straßenpredigern sieht man immer wieder Geschäfte die sich irgendeinen christlichen Namen geben oder auf sonstige Art und Weise der Welt ihren Glauben mitteilen. Wie z.B. dieses Busunternehmen:
“Creemos en Dios” - “Wir glauben an Gott”. Oder Busfahrer und -beifahrer, die einen frommen Spruch auf dem Rücken ihres Firmen-T-Shirts stehen haben. Auch Kartenlegen und Wahrsagen sieht man immer wieder.
Wir haben allerdings nicht viel von der Predigt verstanden, ausser dass sie nicht sonderlich freundlich klang. Weiter ging’s dann mit einem Bus nach Paso Canoas wo sich der Grenzübergang nach Panama befindet:
Ein etwas chaotischer Ort, den wir nun schon zum dritten mal besucht haben. Also haben wir wieder unsere 16$ Ausreisegebühr für Costa Rica bezahlt und sind dann über die Grenze nach Panama marschiert. Das war’s dann mit Costa Rica. Gleich hinter der Grenze hat dann auch schon der Bus nach David gewartet. Nach dieser Boot-Taxi-Bus-Bus-Bus-Kombination sind wir ziemlich müde in David angekommen.
Am nächsten Tag ging’s dann tatsächlich (fast) direkt nach Playa Farallon, wo wir nun erstmal zwei Tage entspannen und uns freuen dass es hier nicht mehr so unglaublich heiss und schwül wie auf der Osa Halbinsel ist. Die Osa Halbinsel war ein toller Abschluss für unsere Zeit in Costa Rica und es hat sich definitiv gelohnt dafür nochmal zurückzukommen.
Das geht:
Ein Frühstück bestehend aus kalter Pizza, Snickers und Twix
Rasierspiegel im Bad haben (in Bahia Drake war der Spiegel nicht beim Waschbecken - irgendwie tiersisch unpraktisch wenn man ständig hin und her laufen muss)
Geistreiche Klosprüche wie z.B.: “Here I sit / broken hearted / came to shit / but only farted”
Das geht nicht:
Taxifahrer die völlig überzogene Preise verlangen und nicht verhandlungbereit sind - wir haben dann noch einen gefunden der uns für einen vernünftigen Preis befördert hat
Dass die Leute in Panama ständig ihre Felder abfackeln - stelle ich mir irgendwie nicht so super für den Boden und seine Bewohner vor
Wenn im Bus plötzlich der Fernseher im Gang runterklappt weil die Halterung völlig ausgeleiert ist - zum Glück wurde niemand getroffen
Gestern war unser letzter Tag in Bahia Drake. Von unseren Gastgebern haben wir erfahren dass man am Playa San Josesito auch gut schnorcheln kann und dass es nur ca. 2h Weg sei. Also haben wir uns morgens auf den Weg gemacht.
Noch keine 500m gelaufen haben wir in einem Baum an einem Abhang Aras entdeckt:
Sie haben gerade die Früchte des Baumes gefrühstückt. Diese Vögel sehen ja schon richtig toll aus wenn sie nur im Baum sitzen, aber ihre volle Pracht offenbaren sie im Flug:
Diese kräftigen Farben im Gefieder sind einfach der Wahnsinn!
So ging unser Weg also langsam aus dem Dorf hinaus. Über Hängebrücken:
Und über türkisfarbene Flüsse die wieder per Hängebrücke überquert wurden:
Zwischendurch haben sich uns noch drei Streunerhunde angeschlossen und uns “den Weg gezeigt”. Weiter ging’s vorbei an niedlichen Eichhörnchen:
Bis wir dann nach gefühlt viel zu langer Zeit endlich am Punto Rio Claro angekommen waren. Wandern bei 35°C und einer Luftfeuchtigkeit kurz vor Dampfbad ist kein Spaß. Hier war die erste Schnorchelstelle. Spätestens hier haben es sich “unsere” drei Vierbeiner mit uns verscherzt indem sie wie wild die Kapuzineraffen angekläfft haben die auf den Bäumen saßen und einfach nur in Ruhe ihre Mangos essen wollten. Als ihnen das Gebell zu bunt wurde haben die Affen mit Zweigen nach den Hunden geworfen. Sehr schlau! Da wir gerne auch noch ein paar wilde Tiere gesehen hätten und das mit Hunden quasi unmöglich ist (nicht umsonst sind Hunde in Naturschutzgebieten normalerweise nicht erlaubt) mussten wir sie wieder los werden. Das gelang uns, jedoch nur mit Ach und Krach. Immerhin konnte Ursel beim Schnorcheln bereits ein paar Fische sehen.
Dann ging es in der brütenden Mittagshitze weiter. Beim Rio Claro hatten sie leider an Hängebrücken gespart und so haben wir ihn einfach durchwatet:
Hoppla, war irgendwie tiefer als gedacht. Naja, immerhin hat unsere Gastgeberin uns versichert dass es in genau diesem Fluss keine Krokodile gibt. Sehr beruhigend.
Dann kamen wir plötzlich an einer Schildkrötenrettungsstation mitten im Nirgendwo vorbei. Dort gab es auch ein paar Pferde mit denen man Touren machen konnte.
Bei der Temperatur wäre ich auch lieber auf einem Pferd geritten als selbst wie ein Esel durch die Gegend zu schwitzen. Immerhin haben wir es gerade noch rechtzeitig zum Playa San Josesito geschafft bevor die Isla-del-Caño-Schnorcheltouren, die hier ihr Mittagspicknick halten, wieder weg waren. So konnten wir uns gnädigerweise noch etwas vom übriggebliebenen Wasser in unsere Trinkflasche abfüllen. Wir hatten unseren Wasserbedarf deutlich unterschätzt (wir hatten 4l dabei, am Ende haben wir 7l gebraucht). Und wer hat uns schließlich wieder gefunden? Unsere drei vierbeinigen “Freunde”, die wir eine Stunde zuvor gehofft hatten losgeworden zu sein!
Am San Josesito konnten wir dann beide noch eine Runde schnorcheln gehen. Hier haben wir Korallen und Fische gesehen, wenn es auch kein Vergleich war mit der Isla del Caño (da wurde es sehr deutlich was ein Meeresschutzgebiet bringt). Leider waren die Korallen jedoch zum Großteil mit Algen überzogen. Vermutlich eine Folge der Erwärmung der Ozeane und/oder von Abwassereinleitung.
Auf dem Rückweg gab die sinkende Abendsonne ein richtig schönes Bild an den zahlreichen Stränden ab, die wir passierten:
Am Playa Cocalito haben wir dann die Sonne hinter der Isla del Caño untergehen sehen:
Eine bildgewaltige Erinnerung an das tolle Schnorchelerlebnis in dem Meeresschutzgebiet.
Das geht:
Leute die einen Wasser auffüllen lassen
Schnorcheln mit bunten Fischen
Pünktlich zum Sonnenuntergang wieder zurück sein
Das geht nicht:
Wandern bei über 35°C und Luftfeuchtigkeit wie in Singapur
Die Schnaken hier - die sind nochmal deutlich fieser als in Deutschland
Hunde die sich aufdrängen und dann durch ihre Art und Anwesenheit die ganzen Wildtiere verscheuchen