Der Corcovado Nationalpark ist, aufgrund seiner abgeschiedenen Lage, einer der wildesten Orte Costa Ricas. Ursprünglich wollten wir hier eine Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung buchen (280$ p.P.), aber durch das Hickhack mit dem kaputten Objektiv hat sich das dann alles irgendwie zerschlagen und wir haben uns dann sehr spontan vor Ort auf die kürzere, aber deutlich günstigere, Ein-Tages-Tour (90$ p.P.) festgelegt. Genau wie auf der Isla del Caño darf man nur mit Führer in den Park.
Der Höhpunkt im Corcovado Nationalpark sind die Tapire. Wir haben natürlich sehr gehofft auf unserer Tour einen sehen zu können. Heute ging es um 6:00 los. Wir haben mit dem Boot die Sirena Ranger-Station angesteuert. Auf der 45 minütigen Fahrt dorthin konnte man schon einen guten Blick auf den Park und die schöne Küste werfen:
Im Park angekommen stand auch hier wieder eine “nasse” Landung mit anschließender Registrierung auf dem Programm. Dann konnte die Tiersuche starten.
Und sie haben nicht lange auf sich warten lassen. Es fing recht bescheiden mit einem Eichhörnchen an. Dann kam der Nasenbär (Coati) und dann schon gleich ein paar Klammeraffen. Ebenfalls am Start war eine Art wilder Truthahn:
Dann kamen noch eine kleine Horde Wildschweine vorbei, die hier aber kleiner als die Europäischen sind:
All diese Tiere haben wir in der Nähe eines Feigenbaumes gesehen. Denn dieser bietet mit seinen Früchten heiss begehrtes Futter.
Ein Stück weiter sind wir dann auf einen Ameisenbären gestoßen. Der war leider nur recht kurz sichtbar und schon war er wieder weg:
Die Nasenbären hingegen sind sehr zahlreich vorhanden und so haben wir auch bei unserem nächsten Stopp ein paar gesehen:
Dann haben wir kehrt gemacht und uns auf den Weg zur Sirena Station begeben. Unterwegs haben wir Totenkopfaffen gesehen:
Und nicht weit davon entfernt noch eine Gruppe Klammeraffen. Eine Mutter hatte ihr Kind auf dem Rücken:
Auch Schmetterlinge haben wir immer wieder gesehen. Neben dem prächtigen blauen Morpho unter anderem auch diesen:
Ein sehr schlauer Vertreter. Als Larve frisst er lauter giftiges Zeug sodass er als Schmetterling von Fressfeinden gemieden wird - er bekommt ihnen nämlich nicht sonderlich gut.
Nach einer kurzen Pause bei der Sirena Station kam dann die zweite Wanderung. Diesmal waren wir auf der Suche nach Tapiren. Zuerst bei einem schönen Fluss, wo sie sich wohl gerne aufhalten:
Leider war aber weit und breit keiner zu sehen.
Unterwegs kamen wir noch an einem Baum vorbei, in dem Fledermäuse ihren Mittagsschlaf gehalten haben:
Wobei diese hier aussieht als hätten wir sie aufgeweckt. Wir bitten vielmals um Entschuldigung!
Wie es schien hat unser Führer von einem Kollegen einen Tipp bekommen und so hatten wir Glück dass wir ganz kurz vor Ende der Tour tatsächlich noch einen Tapir mit Kind sehen konnten! Hier sieht man das gestreifte Tapir-Junge und dahinter schläft die Mutter:
Diese Tiere können wohl bis zu 300kg schwer werden und sind die größten Säugetiere in Mittelamerika. Wir waren überrascht wie groß sie sind, wir dachten sie hätten ungefähr die Größe eines Wildschweins.
Ein super Abschluss der Tour! Nach einem leckeren Mittagsessen in der Sirena-Ranger-Station ging es dann wieder mit dem Boot zurück nach Bahia Drake.
Das geht:
- So viele Tiere sehen obwohl wir nur die Ein-Tages-Tour gemacht haben
- Von einem guten Führer viel über die Natur lernen
- Banana-Split
Das geht nicht:
- Taschentuch vergessen, vor Start der Tour zur Unterkunft zurücklaufen
- Mütze auch noch vergessen, vor Start der Tour erneut zur Unterkunft zurücklaufen, bzw. diesmal eher rennen
- Das Stechmückenvieh am Abend