Cataratas, die Zweite

von Achim

Die Iguaçu-Wasserfälle liegen auf der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Der Großteil der Fälle liegt in Argentinien, weshalb man von Brasilien aus einen tollen Panorama-Blick auf dieses Naturwunder hat. Von der argentinischen Seite aus kommt man jedoch nochmal näher ran und hat ausserdem ein ausgedehntes System von Pfaden, die sich entlang der Wasserfälle durch den Urwald schlängeln.

Wir haben zuerst den oberen Pfad genommen, der einen am oberen Rand des Wasserfall-Systems entlangführt:

Auf dem Weg sieht man immer wieder bunte Schmetterlinge:

Und Geckos wie diesen hier, der mitten auf einer Plattform voller Leute erfolgreich Jagd auf Insekten gemacht hat:

Auf dem unteren Pfad nähert man sich von unten her den Wasserfällen und hat von dort einen schönen Blick auf ein paar davon:

Eine ganze Bande Affen hat den Weg unsicher gemacht und unvorsichtigen Touristen ihr Essen geklaut:

Besonders in Verzückung geraten sind sie, als eine Frau eine Banane ausgepackt hat. Sie hat es dann auch gleich eingesehen und die Banane schnellstens wieder in die Tasche zurück gesteckt.

Auch jede Menge hübsche Vögel haben im Wald ihr Zuhause gefunden:

Zum Abschluss der Tour sind wir den 1km langen Steg direkt oberhalb des Teufelsschlunds gegangen. Nach einer ca. 15 minütigen (Schleich-) Fahrt mit einer Bahn gelangt man an den Anfang des Steges. Von dort läuft man durch den riesigen Fluss und gelangt schließlich zum oberen Ende des Teufelsschlunds:

Dort rauscht jede Sekunde eine unvorstellbare Menge an Wasser den Abhang runter und man wird ordentlich nass. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Nur kann man es nicht wirklich gut auf ein Foto bringen, dafür ist es einfach zu groß.

Das geht:

  • Durch den Regenwald laufen und jede Menge wilde Tiere sehen
  • Schmetterlinge, die Ursels linkes Nasenloch als Landebahn benutzen
  • Bei dieser Hitze Wäsche trocknen - ist ruckzuck trocken

Das geht nicht:

  • Die unglaubliche Hitze
  • Die unglaubliche Sonneneinstrahlung
  • Das unglaubliche Schwitzen
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¡Hola Argentina!

von Achim

Heute war ein Reisetag. Unser Ziel war es mit dem Bus von Foz do Iguaçu in Brasilien in die Nachbarstadt Puerto Iguazú jenseits des Iguaçu-Flusses auf der argentinischen Seite zu gelangen. In unserem Hostel hat man uns gesagt das wäre nicht so schwer, würde aber zwei Stunden dauern. Also haben wir uns auf den Weg gemacht.

Nach einigem Warten an empfohlener Haltestelle kam dann auch irgendwann der richtige Bus nach Argentinien. Mit diesem fährt man bis zur brasilianischen Grenze. Dort steigt man aus, sucht das Grenzhäuschen und lässt sich dann binnen einer Minute und ohne große Fragen die Ausreise stempeln.

Dann hieß es zurück zur Haltestelle gehen und auf den nächsten Bus warten. Sie fahren stündlich. Als dieser dann kam, sind wir eingestiegen um eine Station weiter an der argentinischen Grenze nochmal auszusteigen für die Einreisekontrolle.

Dann hatten wir keine Lust mehr zu warten und sind dann einfach den letzten Rest bis zu unserem Hotel gelaufen. Dort angekommen kam die nächste Hürde: argentinische Pesos. Also haben wir uns im Hotel nach den ansässigen Banken erkundigt und sind dann mit leichtem Hunger und Stadtplan losmarschiert. Wie sich dann nach etwas herumprobieren herausstellen sollte liegt der Höchstbetrag zum Abheben am Geldautomaten in Argentinien bei 3000 Pesos (ca. 100 EUR). Vermutlich ist das auch der Grund warum sich vor allen Banken, die wir besucht haben, immer lange Schlangen am Geldautomaten gebildet haben. Klar, bei diesen Höchstbeträgen muss man halt auch ständig abheben. Nachdem wir die Pesos dann endlich beim dritten Automaten rausbekommen haben, waren ca. zwei Stunden vergangen und unser zarter Appetit auf einen brüllenden Hunger angewachsen. Und hungrigen Leuten ist bekanntlich alles egal. Wir waren sehr froh als wir dann endlich das Geld hatten und uns etwas zu essen kaufen konnten.

Danach kam dann noch das Supermarkt-Erlebnis. Da unser Hotel über eine Küche verfügt, wollten wir natürlich die Gelegenheit zum Selbst-Kochen nutzen um die Reisekasse zu schonen. Wenn man hier in einen Supermarkt reingeht und man schon eine Tasche oder einen Einkauf aus einem anderen Laden dabei hat, muss man das am Service-Schalter anmelden. Dann werden diese Gegenstände in eine Tasche gepackt, die versiegelt wird:

Die Tasche kann nur an der Kasse wieder geöffnet werden. Damit wird Ladendiebstahl nochmal deutlich schwieriger. Ein ziemlich schlaues System.

Das geht:

  • Ein Fahrrad-Eismobil, das vorbeikommt, während man in der sengenden Hitze an der brasilianischen Grenze auf den Bus nach Argentinien wartet
  • Kleine, verratzte Straßenrestaurants auf dem lokalen Markt
  • Frisch gepresster Orangensaft

Das geht nicht:

  • Stundenlang und hungrig von Bank zu Bank rennen und versuchen irgendwie an argentinische Pesos ranzukommen
  • 10% Gebühren beim Geldabheben am Automaten
  • Eine Klobrille die einen in den Hintern beisst
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Cataratas do Iguaçu

von Achim

Manchmal gibt es Dinge, die findet man sehr beeindruckend. Manchmal ist man geradezu überwältigt und von den Socken. Und dann gibt es noch diese Momente, die einem in stiller Ehrfurcht innerlich erzittern lassen, ob der Schönheit die Gott einem vor die Füße gelegt hat. Dieses Gefühl wird übertroffen, wenn man an den Iguaçu-Wasserfällen steht:

Es ist jedoch nicht so als ob dieser beeindruckende Anblick schon alles gewesen ist. Nein, man läuft ein Stück den Weg entlang und stellt fest dass die Wasserfälle da noch weitergehen und man sieht plötzlich einen völlig neuen Ausschnitt:

Und dann geht es nochmal weiter und nochmal weiter und nochmal weiter.

Bis man schließlich den “Garganta do Diabo” (Teufelsschlund) vor sich sieht:

Auf einem Steg kann man bis zu einer Plattform laufen, auf der man direkt in den Schlund hineinsehen kann:

Wenn man da auf der Plattform steht wird man ziemlich nass vom Sprühwasser dieser unglaublichen Wassermassen die sich den Abhang hinunterstürzen.

Unerschrockene Schwalben nisten direkt am Rande des Wasserfalls in den vereinzelten Grasbüscheln. Manche haben ihr Nest jedoch hinter dem tosenden Wasservorhang gebaut und fliegen direkt durch das Wasser um zu ihrem Nest zu kommen.

Es ist schwer diese Wasserfälle in Bildern zu beschreiben, weil sie einfach so unglaublich R-I-E-S-I-G sind und man sie unmöglich mit einem noch so breiten Panorama auf ein einziges Bild bringen kann:

Ihre Ausdehnung von 2,7km kann man schlecht fotografieren. Man muss dagewesen sein, um den Versuch sie zu erfassen, selbst zu unternehmen - auch wenn dieser zum Scheitern verurteilt ist.

Als wäre das nicht schon genug, hatten wir das riesen Glück, diesen Tucan aus nächster Nähe direkt vor die Linse zu bekommen:

Und Ursel hatte mal wieder einen goldenen Finger am Auslöser.

Was für ein Tag!

Das geht:

  • Zu den Geräuschen des Regenwaldes aufwachen
  • Berge von Papaya zum Frühstück
  • Inmitten gigantischer Wassermassen stehen und sich winzig klein fühlen

Das geht nicht:

  • Der Mangel an Wanderwegen auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle
  • Sonnenbrand bekommen
  • Zwischen Flughafen und Hubschrauberstartplatz wohnen
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Im Regenwald

von Achim

Unser ursprünglicher Flug nach Foz do Iguaçu, der für Nachmittags geplant war, wurde schon vor Wochen gestrichen. Man hat uns dafür auf den früheren Flug um 7:25 umgebucht. Also hieß es um 4:30 aufstehen, das grandiose Frühstück im Hotel sausen lassen, und ein Taxi zum Flughafen nehmen.

Der Flug nach Foz do Iguaçu war landschaftlich relativ unspektakulär, bis wir dann beim Landeanflug über den aufgestauten Río Paraná geflogen sind:

Unser Hostel liegt ziemlich direkt am Eingang des Iguaçu National Park. Man ist umgeben vom Regenwald und gleich beim Frühstück konnten wir eine Schar Quatis beobachten, die sich über den Kompost hergemacht haben:

Diese süßen Tiere haben keinen Respekt vor nichts und niemandem und man muss gut aufpassen dass sie einem das Essen nicht direkt unter der Hand wegklauen.

Ausserdem gab es um’s Haus noch diese großen Reptilien:

Und sogar ein Cutia haben wir früh am nächsten Morgen gesehen:

Ist wohl irgendeine Art Riesenmaus. Auf jeden Fall deutlich scheuer als die Quatis.

Und ausserdem jede Menge Vögel, wie z.B. diese hier:

Die Vegetation hier ist einfach der Hammer und es gibt alle möglichen abgefahrenen Pflanzen. Diesen Pilz hier kannte ich bisher nur aus den Naturfilmen der BBC:

Aber nicht nur die Pflanzen sind abgefahren, auch die Konstruktionen sind für das deutsche Auge manchmal ein wenig gewöhnungsbedürftig:

Hier ist die Heizspule wohl schon im Duschkopf integriert. Und was die Nähe von Strom und Wasser angeht, scheinen die Brasilianer, wie die Inder, deutlich entspannter zu sein als wir.

Das geht:

  • Die Obstauswahl im Supermarkt
  • Zum Regen des Regenwaldes einschlafen
  • Überall Grün und dichter Bewuchs

Das geht nicht:

  • Ordentlicher Pilzbewuchs in der Dusche
  • Stickige Luft im Zimmer, die einen schlecht schlafen lässt
  • superschwüles Wetter
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Guarulhos

von Achim

Gestern Abend sind wir noch ein bisschen durch den Hotelgarten spaziert und haben Mangobäume entdeckt, die voller Früchte hingen:

Auf dem Boden lagen auch welche rum, sahen aber leider noch nicht reif aus.

Zum Abschluss unseres ersten Tages in Brasilien gab es dann einen sehr schönen Sonnenuntergang:

Heute haben wir uns weiter von den Strapazen des Anfluges erholt. Zum Beispiel am Beckenrand mit dem Schwarzwälder Kirschkuchen von meinem netten Lexoffice Team:

Dose auf, Schwarzwald raus. So einfach geht das. :)

Am Mittag haben wir Guarulhos, der Teil von São Paulo in dem unser Hotel liegt, noch etwas mehr erkundet. Nachdem uns die nette Frau an der Rezeption gestern den Walmart empfohlen hatte, wollten wir heute in einen einheimischen Supermarkt gehen. Also sind wir an der Autobahn in die andere Richtung spaziert und kamen im Ortsteil Vila Augusta raus:

Der Supermarkt war schon eher so wie ich mir das vorgestellt hatte: kleiner, chaotischer, mit mehr Produkten und vor allem mit mehr Leben. Bei den hiesigen Gebräuen scheint “Eisenbahn” hoch im Kurs zu stehen:

Da freut sich der jahrelange Regiopendler in mir.

Als ich Abends im Liegestuhl unser mitgebrachtes GEO gelesen habe, hat es plöztlich hinter mir geraschelt. Eine Kröte, die sich durch das Geräusch verraten hat:

Ob die wohl giftig ist?

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