Abgefackelt

von Achim

Heute sind wir nach einer kalten Nacht früh aufgestanden um gleich zum Game Drive aufzubrechen. Erster Punkt auf der Tagesordnung war der Aussichtspunkt ganz oben auf dem Berg den uns einer der beiden Ranger gestern empfohlen hatte. Er hatte uns allerdings gewarnt dass die Straße dorthin nichts für schwache Nerven wäre. Er sollte recht behalten. Zwar geteert, aber sehr eng (einspurig) und ohne Leitplanken, war die große Frage was man hier denn macht wenn Gegenverkehr kommt. Naja, am besten beten dass kein Gegenverkehr kommt…

Aber die Aussicht oben war gut:

Als wir dann wieder unten waren (wir hatten zweimal Gegenverkehr aber wir haben uns irgendwie aneinander vorbeigequetscht) haben wir Rauch gesehen. Als wir näher gekommen sind haben wir gesehen dass hier was brennt:

Es war ein kontrollierter Brand den sie hier legen um ungeplante Buschfeuer zu verhindern. Die Feuerwehrleute haben ohne Atemschutzmaske und Sauerstoffflasche gearbeitet sondern hatten lediglich ein bisschen Stoff vor dem Mund:

Das kann nicht wirklich gesund sein. Als wir mit dem Auto vorbeigefahren sind haben wir selbst im Auto drin deutlich die Hitze des Feuers gemerkt. Wie heiss muss es erst für die Arbeiter gewesen sein?

Das erklärte vermutlich auch warum wir auf unserer Fahrt so gut wie keine Tiere gesehen haben. Etwas enttäuschend.

Wir haben dann am Abend eine zweite Runde gestartet. Diesmal in einem anderen Abschnitt. Es ging nicht lange da liefen uns ein paar Buschschweine über den Weg:

Bereits sehr oft haben wir große Termitenhügel gesehen. Manchmal, wie hier, bauen sie einfach Bäume oder Büsche mit ein:

Anscheinend liegt der größte Teil, ähnlich wie beim Eisberg, unter der Oberfläche. Termiten können zudem Pilzgärten, als zusätzliche Nahrungsquelle, in ihrem Bau anlegen.

Dieses einsame Gnu war auch noch unterwegs:

Eine weitere Sichtung war eine Gruppe Kudus:

Wir konnten ihnen eine Weile beim grasen zuschauen, dann sind sie weitergezogen. Und auch wir mussten Richtung Zeltplatz aufbrechen.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Camping mit “normalem” Zelt scheint hier eher ungewöhnlich zu sein. Die meisten kommen mit Campinganhängern mit ausklappbarem Zelt oder ausgebauten Pickup-Trucks. Standard Wohnmobile, wie es sie in Europa gibt, sehen wir hier eher selten. Das Terrain ist vermutlich zu anspruchsvoll. Das krasseste Campingmobil war allerdings von ein paar Deutschen. Sie hatten einen Container auf einen Feuerwehrlaster draufgebaut. Das ganze Gefährt war riesig (vermutl. 6m hoch) und wirkte hoffnungslos überdimensioniert. Wir haben es liebevoll “Safari-Panzer” getauft. Ob sie damit wohl wirklich von Berlin bis in den Krüger Park gefahren sind (sie hatten ein Berliner Nummernschild)?
  • Fleisch beim Essen, und zwar in großer Menge, scheint hier echt sehr wichtig zu sein. Ich habe heute Pap mit Boerewors bestellt (traditioneller Brei und grobe Wurst). Man bekam zwei Würste - eine Option mit nur einer gab’s nicht.
  • Die Straßen hier im Makarele Park sind leider nicht sonderlich gut - heute hätten wir uns des öfteren ein Allradfahrzeug gewünscht (obwohl die Straßen für Normalfahrzeuge ausgeschrieben waren)
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Wanderung mit den Big 2 von 5

von Achim

Gestern Morgen haben wir im Krüger NP unser Zelt abgeschlagen und dabei habe ich fast einen Herzkasper bekommen. Beim zweiten Rundgang um das Zelt habe ich etwas im Gras entdeckt was aussah wie eine Schlange:

Das muss wohl unter dem Stein gewesen sein den ich gerade aufgehoben und weggeräumt hatte. Ich dachte schon es wirkt ziemlich kurz für eine Schlange aber als Ursel dann die Beinchen entdeckt hatte war klar dass es wohl eine Echse sein muss.

Nach diesem aufregenden Start in den Tag sind wir, durch das Land der Venda, ziemlich direkt zu unserer Unterkunft in Polokwane gefahren. Die Gegend durch die wir dabei gekommen sind ist etwas abgelegen und man sieht viele bunte Straßenmärkte und Obststände sowie jede Menge Leute auf der Straße. Was hier größtenteils fehlt sind die Slums und die Villen der Reichen. Der Wohlstand scheint besser verteilt zu sein. Das trifft ganz besonders auf Polokwane zu, der Hauptstadt der Provinz Limpopo. War sehr angenehm.

Heute ging’s für uns dann weiter Richtung Marakele NP. So ziemlich nachdem wir die gut ausgebaute Autobahn verlassen hatten gab es auf einmal eine Art Stau und es ging nur noch im Kriechtempo weiter. Nach einer Weile haben wir auch gesehen warum:

Hier haben die Schwertransporte immer das Schild “ABNORMAL” hinten angebracht. Diese riesigen Minenlaster bräuchten eher ein “EXTREMELY ABNORMAL”. Zum Glück sind sie nach einer Weile auf die Seite gefahren um den Verkehr durchzulassen.

Im Marakele NP angekommen haben wir uns mal den Luxus gegönnt und einen Afternoon-Walk mit Rangern gebucht. Sie haben uns in eine Big 5 Gegend im Park mitgenommen und sind dort mit uns rumgelaufen:

Die Big 5 sind Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Wasserbüffel. Schon ein bisschen Nervenkitzel da rumzulaufen wenn hinter jedem Busch ein Löwe oder Leopard warten könnte.

Unsere erste Sichtung waren Nashörner:

Von der Landschaft habe ich gar nicht so viel mitbekommen weil ich immer aufgepasst habe möglichst nicht auf knackende Äste, oder gar Schlangen, zu treten. Aber bei einer Pause konnten wir den Kopf dann auch mal heben:

In der Ferne haben wir Elefanten gesehen. Die hatten jedoch Jungtiere mit dabei, weshalb bei dieser Gruppe große Vorsicht geboten war. Aber dann haben wir einen einzelnen Elefanten entdeckt:

Er hat irgendwas rumgegraben und sich zwischendurch immer wieder hingekniet. Hatten wir bisher so noch nie gesehen. Die Ranger haben uns, als er wieder weg war, zu der Stelle geführt wo er gegraben hatte:

Anscheinend hat er nach Wurzeln gesucht. Diejenigen die dort im Loch waren haben stark gerochen und die Ranger meinten es sei wahrscheinlich eine Form von Medizin für den Elefanten. Sehr interessant. Dann wurde es leider auch schon wieder Dunkel und das hieß zurück in’s Lager.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Tagsüber schweineheiss, nachtsüber schweinekalt - so scheint das hier zu sein
  • Endlich mal wieder ein Zeltplatz bei dem man die Heringe auch in den Boden bekommt
  • Blöd ist wenn einem gesagt wird dass es auf dem Zeltplatz eine Küche gibt, man daraufhin Essen zum selbstkochen kauft, nur um festzustellen dass es doch keine Küche gibt - nicht schon wieder kalte Tomatensoße…
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Abschied vom Krüger

von Achim

Die erste Sichtung unseres letzten Tages im Krüger NP war ein “Martial Eagle”:

Etwas später dann ein “Saddle-Billed Stork”:

Den haben wir von einer Brücke aus gesehen auf der man aussteigen durfte. Das ist selten und man muss es genießen wenn man sich mal ein bisschen bewegen und strecken kann.

Dieser kleine “Crested Barbet” saß auf einem Ast und hat sich schönerweise fotografieren lassen:

Diese (vermutl.) Ameisengruppe gibt zwar nicht sonderlich viel für ein Foto her, war aber sehr interessant zu beobachten:

Sie haben keine Ameisenstraße gebildet sondern sich in einer geschlossenen Gruppe fortbewegt. Zwischendrin hat die Gruppe dann immer mal wieder angehalten bis alle Nachzügler da waren. Dann ging’s weiter.

Wo wir gerade bei Tiergruppen sind, die Straßenquerung dieser Wasserbüffelherde hat fast 5min gedauert:

Und wir haben noch nicht mal den Anfang gesehen. Zwischendrin haben uns die Tiere immer wieder kritisch beäugt, bevor sie weiter ihres Weges gezogen sind.

Eine weitere besondere Sichtung war der anscheinend stark gefährdete “Southern Ground Hornbill”:

Richtig toll war auch dieses Prachtexemplar eines “Baobab” Baums:

Den Durchmesser des Stamms schätze ich auf 4-6m.

Sehr schön sind auch die “Impala Lillies” die wir hier immer wieder in den Lagern, aber auch im freien Feld, gesehen haben:

Wir sind gerade im nörlichen Teil des Krüger Parks. Es soll nicht unerwähnt bleiben dass wir heute den südlichen Wendekreis überschritten haben:

Das ist doch was!

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Wir haben auch heute wieder viele von den Großen gesehen: Elefanten, Giraffen, Zebras, Gnus, etc.
  • Geschichten vom Urinal: ja, ich weiss, das will keiner hören. Aber es geht auch gar nicht um’s Urinal. Ich stehe da so und will mein Ding machen als ich plötzlich Schatten aus dem Augenwinkel hinter mir vorbeihuschen sehe. Und da schon wieder! Als ich dann genauer hinschaue sehe ich dass da zwei ziemlich große Fledermäuse im Badehaus in Bodennähe rumfliegen - und das obwohl es noch gar nicht dunkel ist. Ein bisschen später haben wir dann draußen ganz viele von ihnen gesehen und sie haben uns total nah und tief umflattert.
  • Neben den Fledermäusen waren auch die Meerkatzen sehr aktiv und haben eifrig miteinander gekippelt. Es war eine Freude ihren geschmeidigen Bewegungen beim rumturnen zuzuschauen. Als Parkour-Sportler kann man da natürlich nur neidisch sein.
  • Heute Abend hören sich die Elefanten ziemlich wütend an - so als ob man auf keinen Fall in ihrer Nähe sein wollte!
  • Na hoppla: heute fünf Punkte anstatt nur drei.
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Krüger, die Zweite

von Achim

Mit vollem Tank sind wir heute Morgen schon recht früh wieder Richtung Krüger Park aufgebrochen, diesmal über den Orpen Eingang. Und schon bald lief uns ein Vogel Strauss über den Weg:

Den haben wir schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen gehabt.

Zwergmangusten liefen hier und da über die Straße:

Nicht so einfach zu fotografieren da sie sehr quirlig sind.

An einem Wasserloch haben wir Marabus entdeckt:

Diese Leopardenschildkröte wurde wohl für einen Elefantenhaufen gehalten und fast vom Gegenverkehr überfahren:

Sie hat es aber wieder unbeschadet in’s Gebüsch geschafft.

Hier eine gute Zusammenfassung dessen was wir heute am meisten gesehen haben:

Gnus, Zebras und Giraffen - und natürlich jede Menge Impalas.

Dieser “Red Billed Hornbill” war im Lager unterwegs und hat den Boden nach Ungeziefer umgegraben:

Schön dass sich da jemand drum kümmert!

Das Restaurant hatte einen richtig schönen Blick auf den Fluss:

Lässt sich bei einem Sundowner schon ganz gut aushalten.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Uns ist aufgefallen dass wir oft die gleichen Mitarbeiter am späten Abend und am Morgen gleich wieder sehen. Wir haben einen dann mal gefragt wie das so ist. Er meinte sie leben im Nationalpark und bekommen pro Monat acht Tage frei. Und hin und wieder kommen ihre Familien sie im Park besuchen.
  • Man sollte vorsichtig sein mit Schokoladenkuchen als Nachtisch zu bestellen - ich habe ein Stück bekommen das von der Größe her für drei Leute gut gereicht hätte
  • Dass die Lichtverhältnisse hier winterlich, die Temperaturen aber sommerlich sind verschickt uns immer wieder.
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Blyde River Canyon

von Achim

Heute morgen sind wir von Berlin Falls zum Blyde River Canyon aufgebrochen. An den Bourke’s Luck Potholes bekommt man tolle Einblicke in die Schlucht:

Das Wasser hat hier geschmeidige Formen geschaffen:

Vielleicht daher der Name “Potholes”? Wer entdeckt den Torbogen im Bild?

Auch viele Eidechsen waren unterwegs. Besonders schön waren diese bunten:

Der nächste Halt war “Lowveld” und der einzige kostenlose Aussichtspunkt des Tages:

Yeah, geil!

Die “Drei Rondavels” waren definitiv der Höhepunkt. Man hat dort einen sagenhaften Ausblick auf die Schlucht:

Die drei runden “Türmchen” in der linken Bildhälfte sollen an Rondavels (“Rundhütten”) erinnern.

Auf einer anderen Aussichtsplattform am gleichen Stopp bekommt man grandiose Blicke auf den aufgestauten Fluss:

Wir haben dann noch einen kleinen Abstecher zum Staudamm gemacht:

Es war schon “relativ spät” (16:30) und deshalb hat die Sonne sich schon so langsam verabschiedet. Beim Fluss hatten wir dann richtig schönes Abendlicht:

Volle Panomania!

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Unsere Gastgeberin in Berlin Falls hat uns ein bisschen erzählt wie sie aufgewachsen ist. Das war sehr interessant. Anscheinend spricht sie eine lokale Sprache (“Swati”) da ihr Vater in einem Naturreservat gearbeitet hat und ihre Babysitterin diese Sprache mit ihr gesprochen hat. Sie meinte es gibt Weisse die auch lokale Sprachen können, aber wohl nicht viele.
  • Wir wollten nochmal ein bisschen Vorräte auffüllen und haben deshalb einen Supermarkt in einem kleinen Dorf angesteuert. Die Leute im Dorf haben uns wieder ganz verwundert angeschaut. Einer hat uns zugerufen: “What are you doing here? You’re lost, man!”. Anscheinend kommen nicht so viele Besucher in diesen Orten vorbei, geschweige denn Weisse. Die Frau vor Ursel im Supermarkt hat ihr gesagt dass sie es total erstaunlich findet sie hier zu treffen, weil sie sie nicht kennt. Immer wieder interessant, solche Erlebnisse.
  • Auf Touri-Routen wie der heutigen gibt es viele Kunsthändler die alle möglichen Souveniergegenstände anbieten. Und da sind immer wieder tolle Sachen dabei. Allerdings trifft hier ein sehr hohes Angebot auf eine eher verhaltene Nachfrage was nicht immer einfach anzusehen ist.
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