Península Valdés

von Achim

Heute morgen hieß es früh aufstehen, da wir eine Tour auf der Península Valdés gebucht hatten. In einer angenehmen Gruppengröße von vier Personen ging es in einem amerikanischen Kleinwagen über Schotterstraßen nach Puerto Pirámides. Von dort aus startete unsere Wal-Beobachtung, der erste Punkt auf der Tagesordnung. Und es fing gleich richtig gut an:

In der Bucht der Halbinsel Valdés bekommen die Glattwale (Eubalaena) ihre Kinder und säugen sie. Der Ort ist wohl sehr geeignet da er relativ warm und geschützt vor rauem Seegang ist. Das heisst hier sind viele Mutterwale mit ihren Kindern unterwegs:

Wir hatten richtig Glück und haben gleich mehrere Wale gesehen. Das Erste Mutter-Kind-Paar hat durch Abdrehen signalisiert dass es sich durch die Gegenwart des Bootes gestört fühlt. Also ist das Boot weitergefahren und hat nach anderen Walen Ausschau gehalten, die sich durch das Boot nicht gestört gefühlt haben:

Dieser respektvolle Umgang mit den Tieren hat mir sehr gut gefallen. Besonders in dieser kritischen Phase, in der die Mutter ihr Kleines durchbringen muss.

Als nächstes haben wir in der Nähe einer Estancia (abgelegener Bauernhof mit einem Gaucho) diese Pampashasen/Maras gesehen:

Sehen irgendwie aus wie eine Mischung aus Reh und Hase. Seltsam.

Unser Fahrer wusste wo sich eine Eule aufhält. Ansonsten hätten wir diesen Meister der Tarnung wohl niemals am Wegesrand entdeckt:

Und ein paar Meter weiter, in einem Erdloch, saß der Nachwuchs und hat uns kritisch gemustert:

Danach hatten wir noch das große Glück dass wir diesen Darwin-Nandu gesehen haben. In der Sprache der Ureinwohner heisst dieser Laufvogel “Choique”. Mit fünf Kindern hat dieser Nandu-Papa die Flucht vor dem Auto ergriffen:

Die Kinder haben wir aber leider nicht vor die Linse bekommen. Die waren einfach zu schnell.

Nächster Halt war bei einer Kolonie von Magellan-Pinguinen. Die meisten von ihnen haben einen Mittagsschlaf gehalten, manche haben ihr (High-Tech-) Federkleid im Meer gesäubert, und andere haben einfach nur einen guten Tag am Meer gehabt:

Sie mögen ja sehr wackelig und ungeschickt an Land wirken. Aber wer die Pinguine schonmal tauchen gesehen hat weiss dass diese Tierchen sich pfeilschnell durch das Wasser bewegen können.

Nächster Halt war an einem Strand, an dem man jede Menge See-Elefanten sehen konnte:

Ähnlich wie bei den Pinguinen, war bei den See-Elefanten gerade Mittagspause angesagt:

Auch diese Tiere sind sehr beeindruckend. Ich wusste z.B. nicht dass sie bis zu 1600m(!) tief tauchen können um bis zu 3m große Kalmare aus der Tiefe zu fischen.

Und nochmal hatten wir ein Riesen-Glück und uns ist dieses Braunborsten-Gürteltier über den Weg gelaufen:

Total niedlich! Vom Verhalten her hat es uns sehr an die Wombats in Australien erinnert: Schnauze auf den Boden und schnüffeln, während einem der Rest der Welt ziemlich egal ist.

Im dem Naturschutzgebiet sind viele Guanakos unterwegs. Das ist eine Kamel-Art von dem die Lamas abstammen. Kurz vor Ende der Tour ist Ursel noch ein schöner Schnappschuss von drei Guanako-Kindern gelungen:

Sie können in dieser Halbwüste überleben indem sie Meerwasser trinken.

So sind wir reich beschenkt mit Eindrücken und Photos nach dieser Zehn-Stunden-Tour wieder am Hostel angekommen. Bei all diesen tollen Tieren in freier Wildbahn wird einem immer wieder auf’s Neue bewusst wie wichtig Naturschutzgebiete sind, damit sich auch noch kommende Generationen an dieser faszinierenden Vielfalt des Lebens freuen können.

Das geht:

  • Wale aus nächster Nähe beobachten können und sogar zu hören
  • Gürteltiere - was für abgefahrene Viecher!
  • Respektvoller Umgang mit den Tieren und ihnen Lebensraum lassen

Das geht nicht:

  • Kalte Füße (ist mir egal, Wanderschuhe - ich geh' trotzdem in Flip-Flops!)
  • Immer drei Punkte bei “Das geht nicht” zu schreiben
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