Heute morgen sind wir von El Chalten auf eine Drei-Tages-Tour aufgebrochen. El Chalten liegt ganz nahe beim bekannten Berg Fitz Roy, dessen Name unweigerlich bei mir das Bild eines Schlagersängers, und damit einen latenten Brechreiz, hervorruft. Wie auch immer, es ist also so eine Art Hass-Liebe zwischen uns. Denn seitdem ich ein Bild dieses Berges in unserem Reisekalender Zuhause gesehen habe, wollte ich da hin.
Wenn man Glück hat, sieht man den Berg schon von El Chalten aus. Glück deshalb, weil es wolkenfrei um den Gipfel sein sollte. Als wir heute morgen losgelaufen sind, war so ein Moment und man konnte den - soll ich das jetzt wirklich schreiben, ach ich mach’s einfach - Grandeur dieses Berges sehen:
Der absolute Wahnsinn - was für ein Berg!
Am ersten Aussichtspunkt der Tour sieht man in das Tal des Rio de las Vueltas:
Nur 2km weiter bietet der zweite Aussichtspunkt dann bereits eine grandiose Sicht auf den Fitz Roy und seine Gletscher:
Dieser Anblick haut einen doch glatt von den Socken! Eigentlich wollten wir hier essen, aber es hat dermaßen gewindet, dass wir lieber weitergelaufen sind. Sonst hätte es uns vermutlich noch das Schnitzel von unserem einzigen Milanese-Sandwich geweht.
Nach weiteren 4km sind wir dann am Zeltplatz angekommen. Von hier sind es nur noch 2km bis zum letzen Aussichtspunkt, der “Laguna de los Tres”. Wir haben unser Zelt aufgestellt und Ursel hat dann diesen stolzen Vogel (Adler?) vor die Linse bekommen:
Die letzte Etappe konnten wir dann glücklicherweise mit leichtem Gepäck angehen, da der Rest im Zelt verstaut war. Es ging 1,5h ziemlich steil bergauf, aber oben wurde man dann mit einer tollen Aussicht auf das Tal belohnt.
Der See ganz hinten ist der Lago Viedma, der von einem riesigen Gletscher gespeist wird. Natürlich hat auch dieser See wieder enorme Ausmaße.
In die andere Richtung sieht man den Fitz Roy mit seinen spitzen Türmen. Das heisst, wenn man ihn sieht. Wir haben lediglich seinen kleinen Bruder links davon, den Cerro Poincenot, gesehen:
Schade, auch nach einer halben Stunde wollte dieser scheue Schlagersänger sein Wolkenkleid nicht fallen lassen. Da keine Besserung in Sicht war und der Wind immer garstiger wurde, haben wir uns auf den Rückweg zum Zeltplatz gemacht.
Dort hat sich dieser bunte Vogel blicken lassen, der stark an einen Spatz erinnert:
Und dann schnell ins Zelt - brrr, kalt! Und hoffen dass uns bei den Sturmböen kein Ast auf’s Zelt kracht.
Das geht:
- Leute, die mit einer Bananenkiste als Rucksack wandern - wie geil ist das denn?!
- Die spitzen Berge um den Fitz Roy
- Den Tag mit einer warmen Reissuppe abschließen
Das geht nicht:
- So starker Wind, dass man davon umgeworfen wird
- Im ersten Tante-Emma-Laden kein Obst kaufen, weil ja noch der “große” Supermarkt kommt; dann aber wieder zurück müssen, weil im “großen” Supermarkt quasi alles Obst ausverkauft war
- Plumpsklos, die lediglich über ein Plumps, aber kein Klo verfügen