Gestern war der letzte Tag unserer Drei-Tages-Wandertour um El Chalten. Morgens bin ich gleich mal aus dem Zelt und habe geschaut ob man den Cerro Torre sehen kann. Dieser war aber leider immer noch komplett in Wolken verhüllt. Dafür hat man die umliegenden Berge gesehen - frisch bepudert von Neuschnee:
Als es dann auch noch auf dem Zeltplatz angefangen hat zu schneien, haben wir schnell zusammengepackt. Wir wollten das Zelt nicht nochmal nass einpacken.
Beim Frühstück haben wir dann plötzlich diesen hübschen Specht mit knallrotem Kopf entdeckt:
Danach sind wir schnell mit vollem Gepäck zum Aussichtspunkt beim Lago Torre, dem Gletschersee des gleichnamigen Berges, aufgebrochen. Und wir waren sehr froh dass die Wolken sich langsam gelichtet haben und wir diesen tollen Berg in seiner ganzen Schönheit sehen konnten:
Was für ein Anblick! So einen abgefahrenen Berg habe ich ja noch nie gesehen! Feunden der Dolomiten wird es hier Freudentränen in die Augen treiben. Unglaublich.
Der eisige Wind hat es uns erleichtert uns irgendwann von dem Anblick loszureissen. Dann ging es durch eine ganz andere Landschaft wieder zurück Richtung El Chalten:
An einer Stelle habe ich aus dem Augenwinkel eine kurze Bewegung auf einer Klippe auf der anderen Seite der Schlucht gesehen. Nach genauerem hinsehen haben wir uns gefragt ob es ein Anden-Condor ist. Denn obwohl er sehr weit weg war, war er immer noch riesig. Leider ist er da nur rumgesessen und hat gewartet. Wir wollten diesen Giganten aber gerne fliegen sehen, also haben wir auch gewartet. Und gewartet. Nach 20min sind wir dann weiter gegangen. Ein paar Meter weiter hatte man dann aber noch eine bessere Sicht auf die andere Seite der Schlucht. Also sind wir noch ein bisschen rumgestanden und haben weiter auf den Condor in der Ferne gestarrt. Bis dieser schließlich, nach ca. einer halben Stunde, seine mächtigen Schwingen erhoben hat und durch die Luft geflogen ist:
Das Warten hatte sich gelohnt! Mit einer Spannweite von über 3m und einem Gewicht von bis zu 15kg ein echter Koloss von einem Vogel!
Dann ging es neben der Schlucht wieder zurück ins Dorf:
Dort angekommen, haben wir die Tour mit einem gebührenden Stück Torte abgeschlossen:
An die Wandern-und-Einkehren-Kombi könnte man sich doch glatt gewöhnen.
Das geht:
- Abgefahrene Berge, die aussehen als würden sie direkt aus einem Fantasy-Roman kommen
- Wenn sich das Warten auf Tiere lohnt
- Duschen!
Das geht nicht:
- Plumpsklos, die zu 99,98% voll sind
- Ein Restaurant das ein Klofenster direkt in die Küche hat - wobei man sagen muss dass ich noch nie mit so gutem Duft in der Nase auf der Schüssel gesessen bin
- Die Werbung im Geldautomaten falsch verstehen und denken dass man nur 500 Pesos abheben kann - bei 234 Pesos Gebühren