Vor zwei Tagen sind wir in Cochrane angekommen. Das ist der erste Ort seit Tagen, in dem es wieder Internet, einen Geldautomaten und gescheites Obst und Gemüse gibt.
Nicht weit von Cochrane befindet sich der Parque Nacional Patagonia. Dieser Park ist eine Landspende von Douglas Tompkins, dem Gründer der Outdoor-Marke “The North Face”. Anscheinend hat er noch weitere Parks in Südmarika gestiftet, wie den Pumalín Park oder den Corcovado National Park.
Leider geht kein öffentlicher Bus in den Park. Deshalb haben wir uns einfach mit den “zwei Belgiern” zusammengetan und uns ein Taxi dorthin geteilt. Der Wanderweg “Lagunas Altas” wurde uns am Tag zuvor von den “zwei Amerikanern” empfohlen. Die Gesamtlänge des Weges beträgt ca. 20km und es ging, passend zum Namen, gleich am Anfang schon richtig steil bergauf. Nachdem wir am Grat des Berges fast vom Wind weggeblasen wurden, wurde es oben dann wieder etwas ruhiger und wir kamen an die erste Lagune:
Ab hier ging es dann relativ eben weiter. Wir hatten gute Blicke ins Tal und auf die umliegenden Berge:
Ein Stück weiter bot sich an der Kante des Berges ein fantastisches Panorama über das Tal, welches unser Reiseführer als “Serengeti Südamerikas” beschreibt:
Deshalb dachten wir, wir könnten hier viele Wildtiere sehen. Das war leider nicht der Fall. Lediglich Guanakos waren in großer Zahl vorhanden:
Der Weg schlängelt sich auf einer Hochebene vorbei an weiteren Lagunen und durch kleine Wälder:
In den Wäldern Patagoniens sieht man immer wieder komische Gebilde an den Bäumen. Dabei handelt es sich um einen essbaren, parasitären Pilz mit süßlichem Geschmack, der eine bestimmte Buchenart befällt. Von den Leuten hier wird er “Llao Llao” oder auch “Pan de indio” genannt:
Der Pilz wird in Süßigkeiten und Desserts verarbeitet.
Nicht all zu weit vom Parkeingang entfernt, fließt der Rio Nef in den Rio Baker. Die Mündung dieser beiden türkisblauen Flüsse wird von einer pittoresken Hügellandschaft geschmückt:
Leider hatten wir Gegenlicht, weshalb das Foto diesem poetischen Anblick nicht ganz gerecht wird.
Das geht:
- Immer wieder die gleichen netten Leute treffen (z.B. “die beiden Amerikaner”, “die beiden Belgier”, “das Mädchen aus Belgien”, “den radfahrenden Franzosen” und “die drei Amerikaner”, die eigentlich ein Amerikaner, ein Engländer und eine Italienerin sind)
- Das neu eröffnete Museum des PN Patagonia, welches einem sehr anschaulich das Problem der Überbevölkerung und dessen Folgen vor Augen führt
- Endlich wissen dass der Bunte Adler, den man hier ab und zu rumlaufen sieht, ein “Caracara” ist (danke an die nette Rangerin im PN Patagonia)
Das geht nicht:
- Sich völlig fertig auf eine 22km lange Wanderung begeben
- Vom patagonischen Wind fast weggeblasen werden
- Behaupten dass Tiramisu eine peruanische Erfindung ist