Heute morgen ging es bei unter 10°C und Regen um 5:50 in Puyuhuapi Richtung Chaitén los. Kein guter Start in den Tag. Die Berggipfel um uns herum, sofern man sie gesehen hat, waren frisch bepudert vom vielen Niederschlag der letzten Tage:
Eigentlich wollten wir in Chaitén bleiben um noch im Pumalín Park wandern zu gehen (noch ein Park von “The North Face” Gründer Douglas Tompkins). Da es allerdings immer noch geregnet hat und auch für morgen keine Besserung in Sicht war, haben wir beschlossen einfach nur durchzufahren. Der Park ist riesig und erstreckt sich von Chaitén bis Hornopirén. Der Vulkan Chaitén, nahe des Dorfes Chaitén, ist 2008 überraschend ausgebrochen und hat ziemlich viel Verwüstung angerichtet. Teilweise kann man immer noch tote Baumstümpfe sehen:
Um von Chaitén nach Hornopirén zu gelangen muss man zwei Fähren nehmen. Am ersten Fähranleger, Caleta Gonzalo, konnten wir aussteigen und die tolle Landschaft bewundern:
Die Fahrt mit der Fähre ist super schön. Überall ist es total grün und die steilen Hänge sind sehr dicht bewachsen. Die erste Fährfahrt dauert nur recht kurz. Danach geht es per Bus ein Stück über Land und dann auf die zweite Fähre:
Die 3½h Fahrt mit der zweiten Fähre ist nicht weniger spektakulär. Wir konnten sogar auf das dritte Deck direkt neben dem Kapitänshäuschen. Von dort oben hatte man einen fantastischen Ausblick auf die dichtbewachsenen Hänge:
Die Karte für die gesamte Fahrt war extrem günstig (ca. 7 EUR) und wir waren begeistert von dieser tollen Fährroute durch den Pumalín Park:
Hin und wieder haben wir auch ein paar Fisch-Farmen gesehen. Diese bieten Anlass für Konflikte, da sie das Wasser im Park verschmutzen und das Ökosystem gefähren. Tja, leider hat mit der Aquakultur die Massentierhaltung Einzug ins Wasser gehalten und sorgt dort für ziemlich ähnliche Probleme wie die Massentierhaltung an Land. Wieder ein Grund weniger Fleisch zu essen.
Irgendwann ist dann in der Ferne der Vulkan Hornopirén aufgetaucht, dessen markante Silhouette man schon von weitem sehen konnte:
Kurz vor der Landung in Hornopirén kam dann die Sonne raus und es wurde richtig schön. Wir haben die Entscheidung nicht bereut aus dem Regenwetter rausgefahren zu sein. Wenn wir Glück haben und der Wetterbericht Recht, dann soll es morgen sogar ganze 17°C haben. Dann wären wir von winterlichen wenigstens wieder zu herbstlichen Temperaturen gewechselt. Ein Schritt in die richtige Richtung.
Das geht:
- Riesige Flächen unter Naturschutz - Raum zum atmen für Menschen, Tiere und Pflanzen
- Die riesigen Farne im Pumalín Park und der Umgebung
- bon-o-bon Kekse
Das geht nicht:
- Im Urlaub vor 6:00 aufstehen
- Chips zum Frühstück
- Die uncharmante Art und fehlende Empathie vieler Deutschen mit der Andersartigkeit oder dem Scheitern anderer Personen umzugehen (z.B. in Form von Sprüchen wie “Selbst schuld” oder “Dummheit siegt”)