Langwierige Safari mit Höhepunkt

von Achim

Heute war unser zweiter Tag im Hluhluwe iMfolozi Park. Nach dem etwas hektischen Ende gestern wollten wir heute nochmal ganz in Ruhe und mit viel Zeit auf die Pirsch gehen.

Unsere erste Sichtung waren zwei Geier oben in einem Baum:

Danach sind wir zu einem Beobachtungsunterschlupf (“game hide”) gefahren. Unterwegs mussten wir noch eine Herde Zebras überholen, die auf der Straße unterwegs waren:

Gar nicht so einfach. Wir wollten die Tiere ja auch nicht total erschrecken.

Unterwegs sind wir immer wieder an schönen Stellen vorbeigekommen:

Im Beobachtungsunterschlupf angekommen, sind wir mucksmäuschenstill in Stellung gegangen. Aber ausser ein paar Schildkröten und zwei Geckos an der Decke haben wir nichts gesehen. Naja, wenn man Tiere beobachten möchte braucht man viel Geduld.

Die ist uns nach über einer halben Stunde rumsitzen ausgegangen und wir sind weitergefahren. Die Zebraherde war inzwischen wieder vor uns sodass wir sie erneut passieren mussten. Ein paar Kilometer weiter haben wir dann eine Herde Giraffen gesehen:

Leider waren sie ziemlich weit weg, aber wir haben ja ein kleines Fernglas dabei. Unser Halt war an einem Wasserloch und in der Zeit in der wir die Giraffen beobachtet haben, haben sich plötzlich eine ganze Horde Affen und ein paar Warzenschweine zum trinken versammelt. Auch haben wir (vermutl.) Mangusten gesehen, die sich im Pulk fortgewegt haben. Leider zu weit weg für ein gutes Foto.

An einem Aussichtspunkt am Fluss konnten wir aussteigen und uns ein wenig umschauen:

In den ganzen Safariparks muss man nämlich (leider) immer im Auto bleiben, ausser an ausgewiesenen Aussichtspunkten und Picknickplätzen.

Und da wir sowieso noch unser Obst essen wollten, sind wir einfach beim nächsten Picknickplatz rausgefahren. Ein paar Nyalas waren schon vor uns da:

Wir haben uns ruhig verhalten, sodass sie sich nicht gestört gefühlt haben und einfach weiter gegrast haben.

Ein paar Meerkatzen kamen auch noch dazu:

Da muss man immer tierisch aufpassen dass sie einem nicht das Essen klauen, besonders an Stellen wo sie von Menschen gefüttert werden (nochmal der Hinweis: niemals wilde Tiere füttern!).

Wir sind dann weitergefahren und waren schon etwas enttäuscht dass wir heute keine Elefanten oder Nashörner gesehen haben, obwohl ihre Hinterlassenschaften überall auf der Straße herumlagen. Aber als es schon angefangen hat zu dämmern sind wir doch noch auf eine Horde Elefanten gestoßen. Als wir etwas näher ran gefahren sind war einer der Elefanten neben uns sichtlich unglücklich über unsere Anwesenheit und hat sich auf die Straße vor uns gestellt und uns fixiert. Hm, unangenehme Situation. So ein Riesentier will man natürlich nicht gegen sich aufbringen (generell ja keines, aber einen Elefanten noch viel weniger). Also haben wir den Rückwärtsgang eingelegt und haben etwas Platz gemacht. Eine gute Entscheidung. Kurz darauf sind aus dem Gebüsch links neben der Stelle wo wir gerade noch standen drei Elefanten ausgebrochen, darunter ein riesiger Bulle. Sie sind ein Stück auf uns zumarschiert:

Da muss man gute Nerven haben wenn drei so Riesenviecher auf einen zukommen und man lediglich in einem japanischen Kleinwagen sitzt. Aber sie wollten uns zum Glück nicht überrennen sondern sind kurz vorher wieder linkerhand von uns im Gebüsch verschwunden. Dann hat man nur noch einen großen Elefantenrücken gesehen und dicke Äste laut krachen hören. Es gab wohl Elefantensex. Kein Wunder dass der eine Elefant so unerfreut über unsere Anwesenheit war. Wir sind dann weitergefahren um ihnen ihre Privatsphäre zu lassen.

Ganz zum Schluss haben wir sogar noch einen Nashornhintern im Gebüsch gesehen. Und uns nach dem Anblick gefreut dass wir gestern schon so gute Nashornfotos machen konnten. Eine langwierige Safarifahrt mit Elefantenhöhepunkt. :)

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Heute nach dem Frühstück haben wir kurz mit einer der Bedienungen geredet. Sie ist wohl sechs Tage die Woche hier im Nationalpark und hat dann einen Tag frei. Tja, billiger Luxus wird halt leider immer irgendwie erkauft. Wir hoffen dass es in Südafrika weiter bergauf geht sodass die Mittelschicht sich vergrößert und die Arbeitsbedingungen für alle besser werden. In der Zwischenzeit bleibt uns als Touristen nur stets ein gutes Trinkgeld zu geben.
  • Das Resort im Nationalpark ist vemutl. nicht an die normale Trinkwasserversorgung angeschlossen, weshalb das Wasser manchmal in abenteuerlichen Farben aus dem Hahn kommt. Besser nicht trinken…
  • Südafrika ist nichts für Veganer: allein zum Frühstück isst man normalerweise Ei mit Speck und Würstchen. Und das geht den ganzen Tag so weiter. Der Fleischkonsum hier scheint wirklich enorm zu sein und es ist schwierig im Restaurant fleischlose Gerichte zu bekommen.
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