Palermo und Recoleta

von Achim

Nachdem es gestern nur geschüttet hat war das Wetter heute wieder besser. Vor unserer Weiterfahrt heute Nacht wollten wir uns noch den Stadtteil Palermo anschauen, der uns von mehreren Seiten empfohlen wurde. Dort haben wir den Tag zuerst mit einem ausgiebigen Frühstück gestartet. Man muss sagen dass die Argentinier wirklich etwas vom Backen verstehen:

Allerdings backen sie, ähnlich wie die Nordamerikaner, auch sehr süße Kuchen. Da muss man aufpassen dass man es mit der Größe nicht übertreibt. Uns ist das heute Morgen nicht gelungen:

Als Anhaltspunkt für die Größe des Kuchenstücks: der Löffel war fast so groß wie ein Esslöffel. Wir haben das Stück zu zweit nicht ganz geschafft. Und dass es fast vollständig aus Dulce du Leche (eine leckere Art Karamelcreme) und Schokolade bestand hat auch nicht wirklich geholfen.

Palermo ist der größte Stadtteil von Buenos Aires und hat allerlei nette alte Häuser:

Die Gegend hat sich in den letzten 40 Jahren vom Renterviertel zum Hipsterparadies gemausert. Hier gibt es an jeder Ecke angesagte Restaurants und Bars:

Und natürlich dürfen die entsprechenden fahrbaren Untersätze nicht fehlen:

Turbo!

Danach sind wir in den Stadtteil Recoleta gelaufen, da wir dort noch einen ungewöhnlichen Tip von Ursels argentinischem Kontakt bekommen haben: den Friedhof “La Recoleta”. Es ist ein Friedhof für Reiche der im 19. Jarhhundert angelegt wurde:

Man läuft dort durch Grabreihen zwischen lauter Grabhäusern vorbei, die sich an Grandeur und Rafinesse gegenseitig zu übertreffen versuchen. Man bekommt dort den Eindruck dass das Streben nach Prunk und Status selbst im Tod weitergeführt wird:

Ein sehr eindrücklicher Friedhof, den wir mit einem Gefühl irgendwo zwischen Staunen und Kopfschütteln verlassen haben.

Das geht:

  • Die U-Bahn in Buenos Aires: sehr günstig und schnell
  • Unterkünfte die einen nach dem Checkout noch die Gemeinschaftsräume nutzen lassen
  • Nette Argentinier die einem einfach so einen Teller von ihrem Essen vor die Nase stellen

Das geht nicht:

  • Den ganzen Tag Sauwetter
  • Nach einem riesigen Fußballspiel durch die Stadt müssen
  • Ein halbes Kilo Schokolade und Karamell essen
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San Telmo und La Boca

von Achim

Ursel kennt einen waschechten Argentinier aus dem Kinderhgarten, welcher uns netterweise ein paar gute Tipps für Buenos Aires gegeben hat. Zum Beispiel die Viertel San Telmo und La Boca. Da wir relativ zentral wohnen, konnten wir einfach dorthin laufen. Und wir haben schnell gemerkt dass es in Buenos Aires viele kreative Kunst gibt:

So gibt es z.B. eine Tour mit lauter Comic-Skulpturen, die Paseo de la Historieta. Wir sind zufällig auf das wohl bekannteste Stück gestoßen. Hier sitzt der Charakter “Mafalda” des Künstlers Quino auf einer Bank und wartet nur darauf dass man sich dazu setzt:

Immer wieder trifft man in San Telmo und La Boca auf Comic-Kunst, in einer gelungenen Mischung aus Gemälde und Skulptur:

La Boca selbst ist bekannt für seine eigenwilligen und farbenfrohen Häuser, die in ihrer Architektur stellenweise an den autonomen Stadteil Christiania in Kopenhagen erinnern:

In der Fußgängerzone mit dem Namen “Caminito” gibt es viele Straßenkünstler, die die Ergebnisse ihrer kreativen Ergüsse feil bieten:

Aber nicht nur bildende Künstler, sondern auch Bewegungskünstler kann man in den Straßen von Buenos Aires sehen. Wie dieses Paar am Plaza Dorrego, das einen feurigen Tango zum Besten gegeben hat:

Wer jedoch lieber den Körper als den Geist erquicken möchte, kann dies mit frisch gepresstem Orangensaft tun:

Das geht:

  • Zufällig an ein berühmtes Kunstwerk dranlaufen
  • Die Comic-Kunst in Buenos Aires
  • Argentinische Kekse (ist das hier eigentlich normal oder gibt’s die nur vor Weihnachten?)

Das geht nicht:

  • Leere Geldautomaten
  • Mit einem riesen Bündel Geldscheinen durch die Stadt laufen
  • Die Obst- und Gemüseauswahl in den meisten Supermärkten
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Buenos Aires

von Achim

Buenos Aires hat uns auf Anhieb gefallen. Hier ist richtig was los, aber es nicht so hektisch wie London oder New York. Zudem hat es den Flair von Paris und eine Menge richtig schöner Altbauten. So wie der, in dem wir gerade untergekommen sind:

Mit toller Dachterasse auf der sich Abends die Geckos sonnen und man hervorragend einen argentinischen Rotwein genießen kann.

Buenos Aires ist ständig im Wandel und so gibt es neben dem Alten auch das Neue. Hier wird gerade wie wild gebaut:

Aber neben all den Häuserschluchten hat sich Buenos Aires auch eine grüne Seite bewahrt, und verfügt über ausgedehnte Parks. Dort findet man etwas Ruhe vom lauten Verkehr. Und wenn man genau hinschaut sieht man immer wieder ein schönes Detail:

Hier sind wir zwar nicht mehr in den Tropen, aber trotzdem hat die Pflanzenwelt einiges zu bieten:

Wie diesen Riesen-Baum, den wir in einem der zahlreichen Parks entdeckt haben:

Da muss man schon ganz schön die Wurzeln hochklettern um überhaupt zum Stamm zu kommen.

Das Problem in den Parks ist nur: irgendeiner latscht halt immer durchs Bild…

Das geht:

  • Am kleinen Flughafen landen - man ist schnell und einfach mit dem Bus in der Stadt
  • Die Stimmung in Buenos Aires
  • Riesige Bäume, deren Äste so groß sind wie in Deutschland die Baumstämme

Das geht nicht:

  • Die rusigen Abgase der Uralt-Lastwägen
  • Große Kreuzungen ohne Fußgänger-Ampel
  • Die Tretminen, die unachtsame Hundebesitzer hinterlassen
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Cataratas, die Zweite

von Achim

Die Iguaçu-Wasserfälle liegen auf der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Der Großteil der Fälle liegt in Argentinien, weshalb man von Brasilien aus einen tollen Panorama-Blick auf dieses Naturwunder hat. Von der argentinischen Seite aus kommt man jedoch nochmal näher ran und hat ausserdem ein ausgedehntes System von Pfaden, die sich entlang der Wasserfälle durch den Urwald schlängeln.

Wir haben zuerst den oberen Pfad genommen, der einen am oberen Rand des Wasserfall-Systems entlangführt:

Auf dem Weg sieht man immer wieder bunte Schmetterlinge:

Und Geckos wie diesen hier, der mitten auf einer Plattform voller Leute erfolgreich Jagd auf Insekten gemacht hat:

Auf dem unteren Pfad nähert man sich von unten her den Wasserfällen und hat von dort einen schönen Blick auf ein paar davon:

Eine ganze Bande Affen hat den Weg unsicher gemacht und unvorsichtigen Touristen ihr Essen geklaut:

Besonders in Verzückung geraten sind sie, als eine Frau eine Banane ausgepackt hat. Sie hat es dann auch gleich eingesehen und die Banane schnellstens wieder in die Tasche zurück gesteckt.

Auch jede Menge hübsche Vögel haben im Wald ihr Zuhause gefunden:

Zum Abschluss der Tour sind wir den 1km langen Steg direkt oberhalb des Teufelsschlunds gegangen. Nach einer ca. 15 minütigen (Schleich-) Fahrt mit einer Bahn gelangt man an den Anfang des Steges. Von dort läuft man durch den riesigen Fluss und gelangt schließlich zum oberen Ende des Teufelsschlunds:

Dort rauscht jede Sekunde eine unvorstellbare Menge an Wasser den Abhang runter und man wird ordentlich nass. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Nur kann man es nicht wirklich gut auf ein Foto bringen, dafür ist es einfach zu groß.

Das geht:

  • Durch den Regenwald laufen und jede Menge wilde Tiere sehen
  • Schmetterlinge, die Ursels linkes Nasenloch als Landebahn benutzen
  • Bei dieser Hitze Wäsche trocknen - ist ruckzuck trocken

Das geht nicht:

  • Die unglaubliche Hitze
  • Die unglaubliche Sonneneinstrahlung
  • Das unglaubliche Schwitzen
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¡Hola Argentina!

von Achim

Heute war ein Reisetag. Unser Ziel war es mit dem Bus von Foz do Iguaçu in Brasilien in die Nachbarstadt Puerto Iguazú jenseits des Iguaçu-Flusses auf der argentinischen Seite zu gelangen. In unserem Hostel hat man uns gesagt das wäre nicht so schwer, würde aber zwei Stunden dauern. Also haben wir uns auf den Weg gemacht.

Nach einigem Warten an empfohlener Haltestelle kam dann auch irgendwann der richtige Bus nach Argentinien. Mit diesem fährt man bis zur brasilianischen Grenze. Dort steigt man aus, sucht das Grenzhäuschen und lässt sich dann binnen einer Minute und ohne große Fragen die Ausreise stempeln.

Dann hieß es zurück zur Haltestelle gehen und auf den nächsten Bus warten. Sie fahren stündlich. Als dieser dann kam, sind wir eingestiegen um eine Station weiter an der argentinischen Grenze nochmal auszusteigen für die Einreisekontrolle.

Dann hatten wir keine Lust mehr zu warten und sind dann einfach den letzten Rest bis zu unserem Hotel gelaufen. Dort angekommen kam die nächste Hürde: argentinische Pesos. Also haben wir uns im Hotel nach den ansässigen Banken erkundigt und sind dann mit leichtem Hunger und Stadtplan losmarschiert. Wie sich dann nach etwas herumprobieren herausstellen sollte liegt der Höchstbetrag zum Abheben am Geldautomaten in Argentinien bei 3000 Pesos (ca. 100 EUR). Vermutlich ist das auch der Grund warum sich vor allen Banken, die wir besucht haben, immer lange Schlangen am Geldautomaten gebildet haben. Klar, bei diesen Höchstbeträgen muss man halt auch ständig abheben. Nachdem wir die Pesos dann endlich beim dritten Automaten rausbekommen haben, waren ca. zwei Stunden vergangen und unser zarter Appetit auf einen brüllenden Hunger angewachsen. Und hungrigen Leuten ist bekanntlich alles egal. Wir waren sehr froh als wir dann endlich das Geld hatten und uns etwas zu essen kaufen konnten.

Danach kam dann noch das Supermarkt-Erlebnis. Da unser Hotel über eine Küche verfügt, wollten wir natürlich die Gelegenheit zum Selbst-Kochen nutzen um die Reisekasse zu schonen. Wenn man hier in einen Supermarkt reingeht und man schon eine Tasche oder einen Einkauf aus einem anderen Laden dabei hat, muss man das am Service-Schalter anmelden. Dann werden diese Gegenstände in eine Tasche gepackt, die versiegelt wird:

Die Tasche kann nur an der Kasse wieder geöffnet werden. Damit wird Ladendiebstahl nochmal deutlich schwieriger. Ein ziemlich schlaues System.

Das geht:

  • Ein Fahrrad-Eismobil, das vorbeikommt, während man in der sengenden Hitze an der brasilianischen Grenze auf den Bus nach Argentinien wartet
  • Kleine, verratzte Straßenrestaurants auf dem lokalen Markt
  • Frisch gepresster Orangensaft

Das geht nicht:

  • Stundenlang und hungrig von Bank zu Bank rennen und versuchen irgendwie an argentinische Pesos ranzukommen
  • 10% Gebühren beim Geldabheben am Automaten
  • Eine Klobrille die einen in den Hintern beisst
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