Latino Wochenende

von Achim

Letztes Wochenende stand in Berlin ganz im Zeichen Lateinamerikas. Am Samstag war mit “El Grito” Mexikos größte Fiesta angesagt:

Wie fast jede gute Veranstaltung in Berlin begann auch diese mit einer langen Schlange. Allerdings war die Wartedauer verhältnismäßig kurz - mit guten Freunden steht es sich schon gleich viel angenehmer an. Und schon nach ca. 15min warten und 10 EUR Eintritt p.P. waren wir im Innenbereich:

Gerade noch rechtzeitig um das mexikanische Wrestling nicht zu verpassen:

Wem die Begriffe “WWF” (mittlerweile WWE) und “Suplex” noch etwas sagen - so ungefähr ging es hier zu.

Es dauerte auch nicht allzu lange dass sich unsere Aufmerksamkeit von der Unterhaltung hin zum Essbaren verschob. Schließlich war das ja einer der Hauptgründe unseres Kommens. Und in der Tat, hier wurde schon ordentlich was aufgetischt:

Wir haben uns für die gemischten Tacos entschieden, die mit 13 EUR preislich schon eher im Premium-Bereich angesiedelt waren. Kulinarisch ok, aber es gibt in Berlin für meinen Geschmack Bessere für weniger Geld.

Mittlerweile war hier richtig was los und man stand dicht gedrängt in der Menge. Es waren viele Latinos da und so kam man sich tatsächlich fast ein bisschen wie in Mexiko vor, besonders da fast überall Spanisch geredet wurde. Ein Typ trug ein T-Shirt mit der Aufschrift “Make America Mexico again!”. Irgendwie lustig.

Zeit, sich langsam Richtung Bar zu bewegen. Nach ca. einer halben Stunde anstehen mit innbrünstigem Gesang der Mexikaner in ohrenbetäubender Lautstärke konnten wir unsere Bestellung aufgeben. Ich dachte mir ich bestelle einen Michelada: Bier mit irgendeinem Saft (mein Spanisch ist schon ziemlich eingerostet). Als mir dann das rote Getränk hingestellt wurde mit dem hier fast jeder herumlief habe ich das als Erfolg verbucht:

Allerdings nur bis ich den ersten Schluck genommen hatte. Tomatensaft und Maggi! Das haben die da wohl reingemischt. Auf jeden Fall hat das so geschmeckt. Ich konnte das beim besten Willen nicht trinken ohne die Premium-Tacos von vorhin wieder loszuwerden. Ursel ist härter im Nehmen und hat tatsächlich noch den Becher geleert bekommen. Respekt!

Und so sind wir noch ein bisschen durch’s Gedränge gelaufen, sind für Getränke in Warteschlangen gestanden und irgendwann dann wieder nach Hause gegangen. Nette Veranstaltung. Und, gemessen an der Anzahl der Latinos, scheinbar recht authentisch.

Am nächsten Tag waren wir noch auf dem Chile-Fest beim “Picá de Deli Mel”. Dort ging es gemütlicher zu. Aber es war ebenso authentisch und wir konnten uns mit Freude an unsere schöne Zeit in Chile zurückerinnern.

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House of Small Wonder

von Achim

Da ich über die letzten Wochen ein paar Überstunden angesammelt hatte, konnte ich am Freitag einen Tag auf Überstunden nehmen. Somit stand ein langes Wochenende bevor, welches wir für gemeinsame Aktivitäten nutzen wollten. Am Freitag stand erstmal Berlin auf dem Programm. Obwohl wir hier ja schon eine ganze Weile wohnen, kennen wir sehr viele Ecken dieser großen Stadt noch nicht. Das House of Small Wonder haben wir vor einer ganzen Weile mal von jemandem empfohlen bekommen. Und nun konnten wir es, ohne großes Reservierungs-Tamtam, mal ausprobieren. Die Besitzer sind anscheinend Japaner und die Gerichte haben insgesamt immer eine besondere Note.

Ich habe mich an’s Altbewährte gehalten - ein Müsli:

Für Ursel gab’s die Ricotta Hotcakes:

Ein guter Anfang aber technisch gesehen waren wir ja zum Brunch hier, weshalb man sich schon noch eine zweite Runde genehmigen konnte.

Diesmal habe ich mich mit einer Matcha-Roulade auf neues Gebiet gewagt:

Sieht echt geil aus, das Teil!

Ursel hat mit einem “Avocado Smash” noch was herzhaftes nachgeschoben:

Essen mit Insta-Faktor und Gaumen-Bonus. Läuft.

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Ein großer Erfolg

von Achim

Als Russland die Ukraine am 24.02.2022 grundlos überfallen hat waren wir überrascht und schokiert zugleich. Was sich dann hier in Berlin abspielte war dramatisch und gleichzeitig zutiefst bewegend: der Hauptbahnhof, völlig überfüllt von Leuten auf der Flucht vor Russlands Raketen und auf der anderen Seite eine Horde Freiwilliger, die mit äusserst beschränkten Mitteln und unermüdlichem Einsatz, unmögliches möglich gemacht haben. Gute zwei Wochen nach Beginn des Krieges haben wir selbst Flüchtlinge bei uns aufgenommen. Dann kam die Schlacht um Mariupol und die Berichte dass die Leute dort Wasser aus Heizungen trinken, um zu überleben. Ich war völlig fassungslos über die blinde Zerstörungswut und die grenzenlose Unmenschlichkeit der russischen Soldaten.

Als ich dann an dem Tag unter der Dusche stand dachte ich mir “jeder Kubikzentimeter Gas den ich hier für mein Warmwasser benutze geht in Russlands Kriegskasse und finanziert dieses schreckliche Gemetzel mit”. Voller Wut habe ich beschlossen dass Russland keinen Cent mehr von mir bekommt als unbedingt nötig und habe das Wasser auf kalt gestellt. Und seitdem ist die Einstellung in unserem Haushalt dort geblieben. Auch beim Heizen haben wir geschaut dass wir einsparen können was geht um Russland den Geldhahn, zumindest in unserem Wirkungsbereich, so weit wie möglich zuzudrehen.

Im Juni haben wir unsere Gasabrechnung bekommen und waren überrascht wie wirksam unsere Sparmaßnahmen waren:

Wir leben im obersten Stockwerk einer schlecht isolierten 70qm Wohnung mit hoher Decke (über 3,5m an der höchsten Stelle). Laut dieser Grafik unseres Gasanbieters verbraucht ein Haushalt mit unserer Größe ca. 14.000kWh im Jahr. Bereits im Vorjahr lagen wir mit einem Verbrauch von 3.668kWh bei nur einem guten Viertel des Durchschnittswertes. Wir wussten bereits dass es nicht leicht sein würde das zu unterbieten. Dieses Jahr waren wir mit 2.847kW aber nochmal fast ein Viertel unter unserem Vorjahresverbrauch und damit bei ca. einem Fünftel des bundesweiten Durchschnittsverbrauchs für unsere Wohnungsgröße. Ein großer Erfolg! Natürlich haben wir auch mitbekommen dass wir schon länger kein Gas mehr aus Russland beziehen aber es hat trotzdem gut getan zumindest in den Anfangsmonaten direkten Einfluss auf Russlands Einnahmen haben zu können. Mittlerweile sehen wir es eher sportlich und wollen einfach schauen wie lange wir es durchziehen können. Dass wir dieses Jahr, trotz rasant gestiegener Energiekosten, eine Rückzahlung von unserem Gasanbieter bekommen haben, ist nur ein kleines Bonbon obendrauf.

Und wenn ich mal wieder denke “Hui, das wird kalt!” erinnere ich mich entweder an die Menschen in Mariupol oder an Don Jean Habreys Zitat aus dem grandiosen Breaking the Jump: “Don’t half-ass it. Don’t stay in your head thinking of it. Just stop thinking, feel, relax, exhale and plunge swiftly”. Und dann wird das kalte Wasser, nach einem kurzen Moment des Schocks, zu einem stimulierenden und ermächtigenden Erlebnis. Und einher geht die Erkenntnis dass wir selbst hier, in unserer kleinen Dusche, dem größten Land der Welt trotzen können.

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Auf nach Südafrika

von Achim

In ein paar Stunden brechen wir nach Südafrika auf. Es war die letzten Tage und Wochen alles ziemlich turbulent und dicht gepackt. Und dann noch die Bahn- und Flughafenstreiks letzte Woche. Wir wussten bis heute auch nicht ob sie wieder streiken werden. Zusätzlich war bei uns beiden beruflich auch noch einiges los. Aber jetzt geht in ein paar Stunden der Zug nach Frankfurt und dann sind wir erstmal raus.

Für mich wird es das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent sein und ich bin sehr gespannt. Nach Afrika wollte ich schon immer mal, allerdings habe ich noch bei keinem anderen Reiseziel so viel Warnungen von Leute bekommen die mal da waren (oder auch von dort kommen). Von daher sind meine Gefühle gemischt. Aber ich bin optimistisch und die Freude überwiegt. Bisher sind wir ja auch noch nie erschossen worden.

Von daher sind wir schon sehr gespannt wie’s wird und werden hier ausführlich berichten.

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Roboterküche

von Achim

Seit März gibt es eine Roboterküche des Berliner Startups Aitme im Ullstein Haus. Heute habe ich das mal mit meinen Arbeitskollegen ausprobiert.

Zuerst wählt man an einem Bildschirm sein gewünschtes Essen:

Man kann das Gericht im zweiten Schritt noch umkonfigurieren und so z.B. eine andere Beilage oder weitere Zutaten wählen.

Nachdem man gezahlt hat legt der Roboter los. Erstmal werden alle Zutaten in einer Schüssel eingesammelt:

Danach wird die Schüssel auf einer Drehvorrichtung abgesetzt. Diese mischt das Ganze ordentlich durch:

Nach etlichen Umdrehungen nimmt der Roboter die Schüssel wieder auf und füllt das Essen liebevoll in eine Pappschüssel:

Bevor es zum letzten Schritt geht wird das Gericht noch mit ein paar Salatzutaten garniert. Endstation ist dann ein Ausgabefach. Während das Essen erhitzt wird leuchtet die Lampe des Fachs rot auf:

Ist dieser Schritt abgeschlossen schaltet das Licht auf Blau um und das Fach öffnet sich zur Entnahme.

Besteck und Servietten stehen auf einem Rollregal daneben bereit. Nun kann man es sich an einem der Tische im Foyer gemütlich machen und sein Robotergericht genießen:

Ich hatte eine “Aloo Gobi Bowl” die ich mit Nudeln statt Kartoffeln umkonfiguriert hatte. Das hat der Roboter gut hinbekommen. Die Zutaten waren alle vorgekocht und wurden nur noch zusammengemischt und anschließend erhitzt. Insofern wirkt die Roboterküche wie eine riesige Mikrowelle mit Show-Element. Vom Geschmack her war’s so lala. Für das was hinten raus kommt wirkt der Apparat jedenfalls etwas überdimensioniert. Eine witzige Idee ist es aber allemal. Bevor sie das Gerät in Serie fertigen wird hoffentlich noch das Müllproblem adressiert da die Pappteller alle für die Tonne sind.

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