Das Jahr 2020 wird sich wohl bei den meisten von uns tief in der Erinnerung festsetzen: Coronavirus, Kontaktverbote, Homeoffice, Reisebeschränkungen, Inzidenzwert, Systemrelevanz, Klopapierkrise, Panikmache, Aluhüte, Verschwörungstheorien, planlose Regierung, chaotische Verordnungen, Geldverbrennung, geschlossene Kindergärten und Schulen. Für uns hieß es weitestgehend: 2020 - unterwegs nach nirgendwo.
Obwohl wir bei dem ganzen Corona-Zirkus vergleichsweise nur beschränkt betroffen sind: langsam reicht es! Man kann nur hoffen dass 2021 ein besseres Jahr wird. Mit der Abwahl von Donald Trump hat es schonmal einen fulminanten Start hingelegt.
Neulich im Edeka wollten wir Vespergemüse einkaufen. Mir ist aufgefallen dass eigentlich alles (sogar die Radieschen) aus dem Ausland kam. Da habe ich mich nach was regionalem umgeschaut und diese Mairübchen entdeckt:
Die waren mir noch völlig unbekannt. Also gleich mal mitgenommen und probiert. Man macht Grün und Schale ab und kann es dann einfach so essen. Schmeckt gut! Wie eine Mischung aus Radieschen und Kohlrabi. Und da es derzeit eines der wenigen heimischen Gemüsen ist, die man roh verzehren kann / möchte, wird es das nun wohl öfters geben. Eine Bereicherung für meinen kulinarischen Kenntnisschatz.
Da ich dieses Jahr coronabedingt eigentlich schon die ganze Zeit von Zuhause aus arbeite und es mit dem Klimawandel auch nicht besser wird, habe ich beschlossen erst ab November zu heizen. So kann man wenigstens an dieser Front etwas Gutes tun. Das ging eigentlich auch ganz gut. Nur gegen Ende Oktober, kurz bevor wir in den Urlaub gefahren sind, wurde es dann doch noch relativ frisch. Ich bin also bei um die 16°C am heimischen Bürotisch (also dem Küchentisch) gesessen:
Da muss man schon ab und zu aufstehen und sich ein bisschen bewegen dass einem nicht zu kalt wird. Sonst leidet auch die Konzentrationsfähigkeit darunter. Für ein, zwei Minuten auf der Stelle joggen ist recht effektiv. Aber ist vielleicht sowieso nicht schlecht. Das ganze sitzen, vor allem ohne gescheite Büromöbel, ist ja sowieso tierisch ungesund. Damit konnte ich also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: was gutes für mich und die Umwelt tun.
Und ich merke schon, jetzt wo wir wieder heizen und ich hier bei 18°C sitze, bin ich nicht mehr so gezwungen mich durch Bewegung aufzuwärmen. Hm, dann vielleicht doch wieder ohne Heizung?
In Berlin gibt es zwei große Tiergehege: den Zoo und den Tierpark (nicht zu verwechseln mit dem Tiergarten - der ist beim Zoo…). Der Zoo liegt ziemlich in der Stadtmitte, ist aber trotzdem sehr großzügig ausgelegt. Er ist leicht mit der U- und S-Bahn zu erreichen. Wir haben uns dieses Jahr eine Kombi-Jahreskarte für Zoo, Tierpark und Aquarium gegönnt. Die haben wir schon sehr oft benutzt dieses Jahr.
Direkt beim Zoo ist das Aquarium. Dort gibt es, neben den Becken mit den Fischen, auch ein Stockwerk mit Reptilien. Da haben wir dieses Chamäleon entdeckt:
Wir konnten leider nicht beobachten wie es die Farbe wechselt.
Das Aquarium hat uns jetzt nicht so vom Hocker gehauen, wir sind aber vermutlich auch verwöhnt durch das Vancouver Aquarium.
Weiter ging’s also in den Zoo. Dort geht es tierisch ab. Manch einer muss sich bei dem ganzen wilden Treiben allerdings auch ab und zu mal ein bisschen ausruhen:
Andere lassen die Sau raus:
Tja, nochmal Schwein gehabt!
Richtig süß sind auch die zwei kleinen Panda-Jungen Pit und Paule. Die Lieblingsbeschäftigung der Energiebündel scheint das Raufen zu sein:
Da wird mit harten Bandagen gekämpft! Wer nicht aufpasst wird in den Fuß gebissen.
Der Zoo beherbergt auch eine Vielzahl an Affen, unter anderem Gorillas. Diese mächtigen Tiere sind wirklich beeindruckend:
Wie bedrückend dass auch sie, wie viele andere Tierarten im Zoo, vom Aussterben bedroht sind.
Deutlich besser ist die Lage beim Steinbock. Ihre Bestände sind stabil. Diese waghalsigen Kletterer kennen keine (Höhen-) Angst und es macht richtig Spass ihnen zuzuschauen wie sie sich geschmeidig durch die Berglandschaft bewegen:
Der Höhepunkt unseres Zoobesuchs waren diesmal jedoch die Elefanten. Es war schon spät und sie haben beschlossen vor der Bettzeit noch ein Bad zu nehmen:
Da wir schonmal ordentlich von indischen Elefanten nass gemacht wurden, haben wir Sicherheitsabstand gehalten. Besonders als der Große so richtigen Spass daran entwickelt hat mit seinem mächtigen Kopf ins Wasser zu schlagen. Diesmal wurden andere nass. :D
Als sie dann mit ihrem Bad fertig waren, haben sie sich zu dem dritten Elefant gesellt und sich zum abtrocknen mit Staub beworfen:
Ein richtig schöner Abschluss des Zoo-Besuchs.
Ich bin ja immer zwiegespalten bei Zoos. Einerseits tun mir die eingesperrten Tiere leid, andererseits wären manche Tierarten ohne Zoos schon komplett ausgestorben. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und zur Aufklärung über die Situation. Auch wenn es deprimierend ist, auf jedem zweiten Schild “gefährdet” oder “vom Aussterben bedroht” zu lesen, ist diese Aufklärung doch bitter nötig.
Der Zoo Berlin ist auf jeden Fall einen Besuch wert - nicht nur wegen der großen Vielfalt an Tieren, sondern auch wegen der angenehmen und geräumigen Gestaltung des Geländes.
Wir haben zu Weihnachten einen Hofladenführer für Brandenburg bekommen in dem jede Menge interessanter Höfe rund um Berlin vorgestellt werden. Da Ursel ein großer Kirschenfreund ist, wollten wir letztes Wochenende mal zu Neumanns Erntegarten in Bornim, einem kleinen Vorort von Potsdam, fahren. Zuerst ging es mit der S-Bahn nach Potsdam Hbf und von dort mit dem Fahrrad, durch teils völlig sandige Waldwege, nach Bornim:
Es ist teilweise fast wie wenn man mit dem Fahrrad am Strand fahren würde. Relativ anstrengend und herausfordernd.
Beim Hof angekommen trauten wir unseren Augen kaum. Auf dem Parkplatz war ein riesen Trubel und vor dem Eingang eine lange Schlange:
Aber es ging dann relativ schnell und nach ca. 15min konnten wir uns unter die, interessanterweise hauptsächlich türkischen, Mitpflücker mischen:
Der Hain war schon relativ abgegrast und glich eher einem großen Familienfest als einem Kirschacker. Aber wir haben noch genug Kirschen gefunden, auch wenn wir ein wenig die Idylle vermisst haben.
Auf dem Rückweg nach Potsdam sind wir an einem großen Mohnfeld vorbeigekommen, das leuchtend rot in der Nachmittagssonne stand:
Der Weg führte uns weiter durch den weitläufigen Park Sanssouci, in dem wir das hübsche Chinesische Haus entdeckt haben:
Im Park befindet sich natürlich auch das Schloss Sanssouci (“ohne Sorge”) selbst:
Hier hat König Friedrich II. (der “Alte Fritz”) sorglos Weinbergterrassen vor dem Schloss anlegen lassen, in welchen sich Weinstöcke mit Feigenbäumen in einer Wintergartenkonstruktion abwechseln: