Valdivia

von Achim

Gestern sind wir von Bahia Mansa nach Valdivia gefahren. Zuerst ging’s, wie auch schon auf dem Herweg, an großen Eukalyptus-Monokulturen vorbei. Teile davon wurden gerade “abgeerntet” - ein ziemlich übler Kahlschlag:

Der Bus von Bahia Mansa kommt in Osorno bei der Feria Rahue raus. Die Ferias sind die Marktplätze der Ortschaften. Dort findet man Händler aller Art, vor allem für Essbares:

Bei diesen Bergen an frischem Obst und Gemüse musste ich mich ja schon wirklich stark zurück halten. Aber für eine Packung selbstgebackener Kekse war noch Platz.

In Valdivia selbst haben wir uns dann in einer Cabaña einquartiert. Das sind winzige Ferienhäuser von denen gefühlt jeder zweite Chilene ein oder zwei im Garten stehen hat. Abends haben wir uns dann ein Ceviche genehmigt, ein klassisch chilenisches Gericht welches im Kern aus rohem Fisch in reichlich Zitronensaft und Gewürzen aller Art besteht:

Schmeckt besser als es klingt. Nur dass man es kalt isst ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Am Tag darauf waren wir dann auf dem Fischmarkt. Dort werden, neben aller Art von Muscheln und Meeresfrüchten, große Lachse, “Merluzas” und “Sierras” (keine Ahnung wie die auf Deutsch heissen) verkauft:

Beim Fischmarkt kann man auch prima Seelöwen beobachten. Wenn diese nicht gerade auf einer der Plattformen im Fluss dösen, versuchen sie ein paar der Fischabfälle vom Markt zu ergattern:

Manche dieser großen Tieren sichern sich dabei einen Platz in der ersten Reihe, direkt hinter der Absperrung:

Und wenn sie geduldig warten kommt immer mal wieder ein Fischkopf oder ähnliches geflogen. Dann müssen sie nur noch zuschnappen:

Wohl bekomm’s!

Das geht:

  • Seelöwen von ganz nah sehen
  • Original Fischmarkt mit vielen frischen Fischen
  • Das Calafate Ale von Austral - ist hier direkt zu meinem neuen Lieblingsbier geworden

Das geht nicht:

  • Fauliger Abflussgeruch in der Cabaña
  • Sich auf ein schönes Deutschland-Obstfrühstück (Schwarz-Rot-Gold: Heidelbeere, Himbeere, Mango) mit Joghurt freuen und dann reißen die direkt neben dem Frühstückstisch die Straße auf - NA, WIE SCHMECKT’S DIR SO?
  • Proteste mit Brandbarrikaden
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Leuchtturm

von Achim

Da für heute schlechtes Wetter angesagt war, wollten wir ein bisschen langsamer treten. Wir sind mit dem Bus ins nächste Dorf gefahren und von dort aus zum Leuchtturm von Bahia Mansa gelaufen:

Auf dem Weg dorthin konnten wir von den Klippen aus gut sehen wie die Einheimischen den Seetang ernten:

Was der Mann mit dem Neopren-Anzug im Wasser gemacht hat war uns allerdings bis zum Ende nicht so wirklich klar.

Der Weg zum Leuchtturm war nicht so leicht zu finden. Zum Glück haben wir unterwegs eine Gruppe von Chilenen getroffen die gerade auch dorthin gelaufen sind. Witzigerweise konnten vier von ihnen sehr gut Deutsch, was es uns sehr erleichtert hat ein Gespräch mit ihnen zu führen.

Auf dem Weg zum Leuchtturm hat man schöne Blicke auf die Bucht von Bahia Mansa:

Vom Leuchtturm hatten wir eine schöne Aussicht über das Meer und die Buchten links und rechts. Wir haben generell festgestellt dass Leuchttürme meistens hervorragende Aussichtspunkte sind, da sie oft an gefährlichen Steilklippen stehen:

Nachdem wir die Aussicht ausreichend genossen hatten, ging es wieder zurück nach Maicolpué, wo wir etwas zu Mittag essen konnten. Richtig gut gefallen hat mir jedoch die Dorfdisko:

Nachdem wir in der örtlichen Fruteria noch ausgiebig Obst nachgetankt haben, sind wir schließlich wieder nach Rio Sur zurückgelaufen:

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen dass es nur ein paar Stunden später recht ordentlich stürmen sollte und unser Zelt-Flicken sich so richtig beweisen konnte.

Das geht:

  • Frische, selbstgebackene Brötchen mit Nutella zum Frühstück
  • Krabben-Empanadas
  • Dass der Zeltflicken dicht hält

Das geht nicht:

  • Bei einem Sprung schlecht landen - das üben wir nochmal…
  • Schon wieder Regenwetter
  • Zwölf Krabben-Empanadas alleine aufessen
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Bahia Mansa

von Achim

Bahia Mansa ist ein kleiens Örtchen an der Küste, westlich von Osorno. Eigentlich wollten wir direkt dorthin, sind aber dann, durch ein Missverständnis mit dem Busfahrer, zwei Ortschaften weiter in Rio Sur gelandet. War nicht schlimm, denn dort ist es auch sehr schön:

Zuerst stand die Zeltreparatur auf dem Plan. Dazu hatten wir uns eine Tube Seam Grip gekauft. Den passenden Flicken für unser Zelt haben wir aus dem Packsack des Zeltes ausgeschnitten:

Sehr schön, hoffentlich hält das so dicht.

Nachdem wir den Strand klargemacht hatten, wollten wir noch ein wenig die Gegend erkunden. Dabei sind wir auf einen Wanderweg in einem kleinen Park gestoßen. Der Weg führt an der Küste entlang und bietet herrliche Aussichten:

Aber nicht nur der Blick auf’s Meer ist toll. Auch der Wald, mit seinen blütenumschlungenen Bäumen, ist wirklich traumhaft. Stellenweise sieht es aus wie in einem Märchenwald:

Da der Weg ein bisschen undefiniert war, sind wir hier und da vermutlich falsch abgebogen und dann auf der Straße nach Tril Tril rausgekommen. Naja, und wenn wir nun schonmal da sind… können wir ja auch noch weiter laufen. Wir haben nämlich in unserem Reiseführer gelesen dass es in Tril Tril sehr schön sein soll. Er hatte recht. Dieses kleine Dorf liegt mitten in einer grünen Bucht:

Dort endet die Straße und außer dem Strand, einer kleinen Ansammlung verstreuter Häuser und ein paar freilaufenden Schweinen gibt es dort nicht viel:

Es ist gerade diese Unberührtheit, die diesen Ort so schön macht.

Das geht:

  • Einsame Steilküsten
  • Verzauberte Wälder
  • Ab durch’s Gebüsch und schöne Orte entdecken

Das geht nicht:

  • Heerscharen von Bremsen, die einem davon abhalten den schönen Strand zu genießen - ok, dann spielen wir halt Baseball mit ihnen…
  • Bluthunde
  • Die ganze Zeit und überall hin seinen schweren Wertsachen-Rucksack mitschleppen müssen
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Parque Nacional Puyehue

von Achim

Gestern ging’s mit dem Kleinbus von Puerto Varas nach Aguas Calientes, einem kleinen Gebiet mit heißen Quellen, in dem sich eine Thermalbadanlage angesiedelt hat. Wir waren aber nicht zum entspannen da, sondern um was zu sehen. Gleichzeitig ist Aguas Calientes nämlich auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege im Parque Nacional Puyehue. Wie wir aber leider nach Ankunft in Aguas Calientes mitbekommen sollten, waren alle bis auf zwei kurze Wege wegen Hanta Virus gesperrt. Ausserdem war der Zeltplatz dermaßen überteuert dass wir wieder ein Stück zurück ins nächste Dorf gefahren sind um dort zu zelten, denn es war schon spät.

Am nächsten Morgen sind wir dann nochmal nach Aguas Calientes gefahren um wenigstens die beiden offenen Wanderwege zu erkunden. Der Wald dort ist sehr dicht und mit vielen alten Bäumen:

Der Weg führt an einem Bach mit glasklarem Wasser entlang:

Die Bäume sind voll mit Flechten, Moosen, kleinen Farnen und Rankpflanzen. Ein wunderschön grünes Durcheinander voller Leben:

Auf dem anderen Pfad, dem Pfad der Pioniere, ging’s den Berg hoch zu einem Aussichtspunkt. Unterwegs haben wir einen riesigen Baum gesehen, der aus mehreren zusammengewachsenen Einzelbäumen bestand:

So hat sich der Weg weiter durch den Wald den Berg hoch geschlängelt, bis wir schließlich an den Aussichtspunkt kamen:

Fast ein bisschen wie am Titisee, nur mit weniger Japanern.

Auf dem Rückweg nach Osorno war der Vulkan Puntiagudo, von dem wir bei Petrohué nur die Spitze gesehen haben, richtig schön sichtbar:

Das geht:

  • Wilder Wald mit vollbepackten Bäumen
  • Heisse Natur-Quellen am Bach
  • Ein riesen Baum in den man reinklettern kann

Das geht nicht:

  • Zeltplätze, die das Vierfache des üblichen Preises verlangen
  • Schon wieder Regen
  • Schwärzepilze an Bäumen - ein Pilz der Bäume befällt und sie mit einer schwarzen Schicht überzieht (hier haben wir nur zwei Bäume damit gesehen, aber in Neuseeland sind ganze Wälder davon befallen)
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Puerto Varas

von Achim

Puerto Varas ist eine kleine Stadt ca. 15 Autominuten von Puerto Montt. Die Stadt liegt schön gelegen am Lago Llanquihue. Das hat anscheinend auch schon viele Deutsche begeistert, denn hier gibt es viele Anzeichen dafür. So z.B. die deutsche Schule oder auch den deutschen Verein:

Man trifft hier auf Hotels mit dem Namen “Kunstmann” oder “Tante Puppe”. Sogar einen Jack Wolfskin Laden gibt es hier.

Als wir allerdings mit dem Bus an dieser Büste vorbeigefahren sind, habe ich erstmal gedacht ich sehe nicht recht:

Wir sind dann tatsächlich nochmal zu Fuß hingelaufen um uns zu vergewissern welcher Name dran steht. Entwarnung - es war nicht so wie wir dachten…

Nicht unweit der totalen Büste befindet sich das Museo Pablo Fierro. Mit diesem schönen Museum hat sich der Künstler Pablo Fierro einen Traum verwirklicht:

Sein Motto ist “el arte de suñar - y hacerlo realidad” (die Kunst des Träumens - und sie zu verwirklichen). Seine Geschichte war sehr inspiriernd. Er hat vor vielen Jahren ein altes heruntergekommenes Haus gekauft und es stückweise zu diesem Museum umgebaut. Die einzelnen Teile haben jeweils ihre Geschichte. So wollte er als Kind z.B. immer in die Kukuksuhr von seiner Mutter reinsteigen. Also hat er einfach eine riesige Kukuksuhr ans Museum drangebaut. Das Museum ist extrem verwinkelt und vollgestopft mit allem möglichen alten Kram.

Der Eintritt zum Museum ist kostenfrei und der Künstler verkauft drinnen Farbkopien seiner Bilder zu einem sehr günstigen Preis:

Ein sehr inspiriernder Mann, der offenbar keine Arbeit und Risiken gescheut hat um seinen Traum wahr werden zu lassen.

Das geht:

  • Lecker Manjar-Waffeln
  • Wenn der Rezeptionist von einem zu teuren Hotel so nett ist einem das WLAN-Passwort zu geben, damit man sich ein günstigeres suchen kann
  • Den letzten Platz im Restaurant erwischen bevor der Ansturm kommt

Das geht nicht:

  • Sich von den drei Hunden am Zeltplatz verabschieden müssen
  • Busfahrer die einem erst einen Vortrag halten dass Kaffee so schlecht für’s Herz sei, nur um dann auf halber Strecke anzuhalten und sich erstmal eine neue Tasse Nescafé zu holen
  • Sich ankündigendes Regenwetter
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