San Cristobal & El Arcotete

von Achim

Heute sind wir zum Naturpark El Arcotete gefahren. Nachdem uns unser TomTom Navi erst mal wieder durch sehr beängstigende Mini-Straßen geschickt hatte und wir irgendwann in einer Sackgasse gelandet sind (theoretisch gab’s da schon einen Weg raus, aber den hätte man höchstens mit einem Quad fahren wollen) mussten wir auf manuelle Navigation umstellen und dann ging’s besser.

In El Arcotete auszusteigen hat gut getan. Es war ein Waldgebiet mit einem Fluss über den ein großer Steinbogen führt:

In den Steinbogen selbst konnte man auch reingehen. Dort gab es Felsformationen aus nächster Nähe zu bestaunen:

Und man hat sogar zwei Köpfe von Ausserirdischen gefunden:

Wir sind noch ein bisschen im Gebiet rumgelaufen und haben die Natur genossen:

Nach diesem schönen Ausflug sind wir wieder zurück nach San Cristobal gefahren und sind noch ein wenig in der Stadt herumgelaufen. Die Kathedrale am Hauptplatz hat eine sehr schöne Frontfassade:

Die nächsten fünf Stunden sind dann in ein Ess- und Kaufrausch eskaliert. Es hat mit diesen Fleischspießen angefangen, die wir schon gestern Abend gesehen hatten:

Danach ging’s weiter mit Straßen-Tacos, einem süßen Gebäck-Teilchen von der Straße und Kakao in einem Café. Kakao und Kaffee sind wohl zwei Dinge die man hier probieren muss. Ja, und das war wirklich lecker.

Zwischendurch waren wir auf verschiedenen Märkten. Hier dreht sich viel um die Handwerkskunst der Einheimischen, die hauptsächlich aus Stickereien der Tzotzil-Frauen zu bestehen scheint. Von bunten, kunstvoll bestickten Kleidern über Taschen und Kissenbezüge bekommt man hier alles mögliche.

Das Abendessen (“La Cena”) durfte dann natürlich zum Abschluss auf keinen Fall fehlen. Da haben wir uns für Suppen entschieden, weil für mehr einfach kein Platz mehr war. Ursel hat sich zum Trinken eine Tascalate bestellt, ein lokales Kakaogetränk auf Maisbasis mit Zimt und Achiote:

Wird kalt getrunken und schmeckt ähnlich wie eine Schoki - nämlich lecker. :)

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Ab in die Berge

von Achim

Heute stand San Cristobal de las Casas (oder auch “San Cris”, wie es die Einheimischen nennen) als Ziel auf dem Plan. Es liegt 2100 m.Ü. und das haben wir bereits schon bei der Anfahrt gemerkt. Irgendwann kam dichter Nebel auf:

Von Tuxtla Gutiérrez, unserer letzten Station, nach San Cris ist es nicht so weit. Deshalb hatten wir noch Zeit vor dem Einchecken in die Unterkunft das Städtchen Chamula zu besuchen. Das besondere daran ist dass hier die Tzotzil wohnen, ein indigenes Maya Volk. Mittelpunkt des Ortes ist die Kirche:

Die Tzotzil haben anscheinend einen wilden Mix aus Katholizismus und ihrer ursprünglichen Religion und der Besuch der Kirche war wirklich sehr interessant. Man musste 30 MXN pro Person Eintritt bezahlen und konnte dann reingehen (unter der Auflage strikten Foto- und Filmverbots). Der Kirchenboden war mit Kiefernnadeln bedeckt. Es standen viele Tische mit hunderten von Kerzen herum und auch auf den Steinboden wurden Kerzen direkt aufgedrückt und angezündet (an den Stellen wo die Kerzen brannten war es vorwiegend nadelfrei). In der Luft lag ein angenehmer Geruch von Kiefernnadeln und Kerzen. Die vielen Kerzen stahlten eine wohlige Wärme aus. Es gab keine Kirchenbänke und an beiden Seiten standen Statuen von Heiligen. Leute haben vor ihren mitgebrachten Kerzen auf dem Boden gekniet und Rituale durchgeführt - eine Frau hat z.B. eine Cola-Flasche über die Kerzen geschwenkt. Das ganze Geschehen hätte der deutschen Feuerwehr wohl die Nackenhaare zu Berge stehen lassen, aber bisher ist die Kirche ja noch nicht abgebrannt. Ein Mann war dafür zuständig das ganze Wachs vom Boden abzuschaben und in Eimer zu füllen. Anscheinend werden dort auch Dämonenaustreibungen von Schamanen durchgeführt, indem der Schamane den bösen Geist in ein Huhn rülpst, das anschließend geschlachtet wird. Ein solches Ritual haben wir aber leider nicht mitbekommen.

Nach dem Kirchenbesuch sind wir noch ein bisschen durch den Ort und die Markthalle geschlendert und haben dort was gegessen. Insgesamt fand ich die Atmosphäre im Ort uns gegenüber eher latent feindselig und wir haben uns nicht sonderlich willkommen gefühlt. Naja, haben vielleicht bisher auch nicht die besten Erfahrungen mit “den Weissen” gemacht.

In San Cris gab’s dann wieder lustig enge Einbahnstraßen die völlig zugeparkt sind (auf dem Bild parkt aber gerade keiner):

Wie in Italien.

Wir haben uns anschließend den “Mercado de Dulces y Artesania” (Markt für Süßwaren und Handwerk) und die Innenstadt angeschaut. Am Abend haben wir ein nettes kleines Lokal mit Costa Ricanischer Küche gefunden:

Es müssen ja nicht jeden Tag Tacos sein. Wie sich herausstellte stellt der Besitzer selbst Pox her, einen Schnaps der indigenen der Region. Den mussten wir natürlich gleich mal probieren. Hat gut geschmeckt. Prost!

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Cañón del Sumidero

von Achim

Der heutige Tag hat angefangen wie er aufgehört hat: mit abgefahrenem Essen. Während Ursel mit Pancakes in den Tag gestartet ist gab’s bei mir heute “Desayuno Chiapas” (wir sind gerade im Bundesstaat Chiapas):

Auf dem Teller waren Tortilla Chips mit einer Soße, Sauerrahm und Käse sowie Rührei mit Wurst und “refried beans”.

Danach ging’s los in Richtung Nationalpark Cañón del Sumidero. Nach einer Eintrittsgebühr ging es auf einer herrlich intakten Straße den Berg hoch. Und es gab auch viele Aussichtspunkte. Am ersten haben wir schon gleich diese Vögel gesehen:

Je weiter wir nach oben kamen umso beeindruckender wurden die Blicke auf die Schlucht. Zwischendurch gab’s auch noch einen Mini-Wanderweg durch den Wald:

Ganz oben angekommen hatte man schließlich ein fantastisches Panorama auf die Schlucht:

Total beeindruckend! Das haben wir erstmal eine Weile auf uns wirken lassen.

Bei der Talfahrt haben wir nochmal für ein kleines Picknick angehalten. Ursel war ganz fasziniert von diesem Insektenpaar:

Da es noch nicht so spät war, wollten wir noch die Bootstour in die Schlucht rein machen. Nach ein bisschen warten haben sich tatsächlich noch genügend Leute gefunden um das Boot fast voll zu bekommen und wir konnten ablegen:

Auch hier gab’s wieder jede Menge Krokodile zu sehen:

Vermutlich sollte man unter anderem deshalb seine Finger im Boot lassen.

Unser Kapitän hat uns die Iguanas in den Bäumen gezeigt. Trotz der Entfernung und Bootsgewackel ist Ursel diese Foto geglückt:

An einer Horde Affen sind wir auch vorbeigekommen:

Und auch vom Wasser aus war die Schlucht sehr beeindruckend:

Leider war stellenweise aber ganz schön viel Müll im Wasser:

Ich weiss nicht ob das Müllsystem schlecht ist oder ob es die Leute einfach nicht drauf haben, aber man muss leider sagen dass in Mexiko recht viel Müll rumliegt. Bei starkem Regen wird der dann natürlich in die Gewässer geschwemmt.

Von einem Wasserfall geschaffen wurde diese Formation hier, die den passenden Namen “Weihnachtsbaum” trägt:

Bevor es beim Staudamm dann wieder zurück ging haben wir noch kurz bei einem Snack-Boot angelegt, wo wir uns eine typisch mexikanische Knusperei gegönnt haben: Frittiertes mit Soße drüber.

Schmeckt ein bisschen wie Pommbär mit Salsa. So ähnliches Zeug kriegt man hier an jeder Straßenecke.

Zum Abschluss haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Chiapa de Corzo gemacht und was gegessen. Ursel hatte Hähnchenschenkel in Kakaosoße (Mole) mit Reis und Tortillas:

Und damit schließt sich der Kreis. Schön dass wir heute ganz entspannt in der Natur unterwegs sein konnten. Hoffentlich gibt’s noch mehr davon.

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Autofahren in Mexiko

von Achim

Heute saßen wir hauptsächlich im Auto, deshalb ist ein guter Zeitpunkt mal ein bisschen was über’s Autofahren in Mexiko zu schreiben. Anscheinend gibt es nicht viele Touristen, die eine Individualreise mit dem Mietwagen durch Mexiko wagen. Es ist sicherlich ein Abenteuer es trotzdem zu machen. Es gibt mehrere Herausforderungen: hohe Verkehrsdichte, teilweise oder gänzlich fehlende Verkehrsschilder (oder überdeckt von der üppigen Vegetation), Verkehrsregeln die eher als grobe Richtlinien gesehen werden und Straßen die von Schlaglöcher übersäht sind (Tiefe üblicherweise so zwischen drei und 30cm). Der Fahrstil der Mexikaner ist sehr interessant. Auf der einen Seite könnte man sagen sie fahren wie vom Teufel verfolgt, andererseits aber deutlich weniger aggressiv wie z.B. auf Kreta. Es wird erstaunlich wenig gehupt. Aber so Sachen wie Überholverbote, Stopp-Schilder oder Geschwindigkeitsbeschränkungen scheinen höchstens als Anhaltspunkte zu dienen - selbst die Polizei ist 60km/h gefahren, wo eigentlich nur 40km/h erlaubt waren. Und aufgrund der Schlaglöcher, denen man immer mal wieder recht spontan ausweichen muss (nicht ganz einfach bei 100km/h), muss man immer extrem auf dem Schirm haben wer neben einem fährt - auf beiden Seiten, denn der Standstreifen ist oft auch befahren. Und wer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hält wird überholt, auch von Tanklastern an unübersichtlichen Stellen. “Go with the flow” ist hier das Motto.

Wer hier also selbst fahren will muss sich etwas umgewöhnen. Für mich als regelkonformen Deutschen ist es immer wieder sehr nervenaufreibend (den Mexikanern geht es mit mir vermutlich ähnlich) und ich bin als froh wenn wir unfallfrei am Ziel ankommen. Ich würde sagen vom Abenteuerlichkeitsgrad her ist das definitiv noch eine Schippe drauf zu Südafrika (da waren die Straßen meist besser) und Kreta (da hat man sich mehr an die Regeln gehalten, auch wenn der Fahrstil extrem aggressiv war).

Wir kommen auch immer wieder in Verkehrssituationen die wir nicht verstehen. Manchmal stehen Ampeln rum (teilweise an seltsamen Stellen), aber die Leute fahren trotz Rot fröhlich weiter. Ein andermal sieht man keine Ampel, fährt, und wird angehupt. Und die Blinkzeichen der Leute sind mir manchmal auch ein Rätsel. Generell scheint hier zu gelten “je mehr desto besser”. Manche haben einfach dauerhaft den Warnblinker an. Ach ja: wenn hinter einem irgendetwas blinkt, wie ein Blaulicht, dann muss das nicht die Polizei sein. Anscheinend kann hier jeder Hanswurst sein Auto mit Blinklicht dekorieren. Muss man sich auch erstmal dran gewöhnen. Im großen und ganzen sind die Mexikaner aber recht geduldig und verzeihend und ich habe das Gefühl dass man aufeinander aufpasst, anstatt blind auf Regelkonformität zu pochen - das würde ich hier auch niemandem empfehlen!

Eine gute Seite mit Tipps für Selbstfahrer habe ich hier gefunden.

So, aber jetzt noch ein paar Bilder von heute. Hier ein Pferdetransport:

Diese Straße hat durch super schönen Urwald geführt, war aber ein echtes Schlaglochmonster:

An zwei, drei Stellen war es so übel dass ich anhalten musste um in Ruhe nachzudenken wie ich da jetzt durchkomme ohne mir den Unterboden aufzureißen. Zum Glück gab’s quasi Null Verkehr.

Wir haben einen großen Fluss überquert:

Und sind dann mal rechts rangefahren um die beeindruckende Berglandschaft zu fotografieren:

Hier noch ein “Mexiko Verkehr” Goldstück. Kurz vor einem steilen Gefälle stand ein Schild dass Fahrzeuge ohne Bremse doch bitte der roten Linie folgen sollten. Diese führte dann in eine Notfallspur:

Generell gab es bis jetzt leider keine Haltebuchten oder ähnliches wo man mal einen Fotostopp hätte machen können oder einfach die Aussicht genießen. Das ist sehr schade denn so zieht die schöne Landschaft einfach an einem vorbei.

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Tabasco

von Achim

Die meisten Leute werden jetzt an die scharfe Soße denken, aber Tabasco ist auch der Name eines Bundesstaates in Mexiko. In selbigem sind wir gerade unterwegs. Zuerst ging es in’s Sumpfgebiet des “Reserva de la Biosfera Pantanos de Centla”. Unterwegs stand der Verkehr mal für ca. 40min aus uns unersichtlichen Gründen komplett still. Aber das hat sich dann auch wieder aufgelöst und wir waren irgendwann da:

Der Rio Grijalva fließt bei Frontera als ziemlich großer Fluss in’s Meer:

Eigentlich wollten wir den Aussichtsturm des Biosphärenreservats besuchen, aber der war leider wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Schade, da sind wir die durchlöcherten 40km Umweg ganz umsonst gefahren.

Direkt im Anschluss ging’s weiter nach Villahermosa, Tabascos Hauptstadt.

Wie in den anderen bisherigen großen mexikanischen Städten war das Fahren in der Stadt auch hier ein Erlebnis für sich. Man braucht Geduld, hohe Aufmerksamkeit und starke Nerven. Wir waren auf jeden Fall froh als wir auf dem Hotelparkplatz angekommen sind.

Da wir früher dran waren als geplant, hat es heute noch für einen Besuch des Parque Museo La Venta gereicht. Das ist ein Freiluftmuseum mit Funden der Olmeken aus La Venta. Das Gelände besteht aus super schönem tropischem Wald. Gleich am Anfang steht ein großer Kapokbaum (Ceiba):

Ein Weg führt durch den Wald, an dem die Fundstücke aus La Venta ausgestellt sind. Die Ausstellungsstücke sind hauptsächlich große bearbeitete Steinblöcke. Viele davon sind Köpfe:

Villahermosa ist um’s Wasser gebaut. In der großen Laguna de Las Illusiones sollte man aber besser nicht baden gehen - sie ist voller Krokodile! Wenn man genau hinschaut sieht man immer mal wieder eins im Wasser liegen. Ein Babykrokodil hat sich sogar auf den Steinen gesonnt:

Aber es gibt auch zahlreiche Vögel am Ufer:

Und Nasenbären (Coatis) haben wir hier auch erstmals in großer Zahl gesehen:

In der Stadt wimmelt es von Leben.

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