Wieder in Südafrika

von Achim

Das Abendessen gestern Abend in Lesotho will ich noch erwähnen, wir hatten “lamb chops”:

Richtig schön gewürzt und mit viel Kartoffelbrei und Gemüse. Super lecker!

Heute morgen haben wir dann noch kurz ein Foto von unserer Unterkunft gemacht:

Dann sind wir noch kurz nach Leribe in die “Stadt” gegangen. Auf den ersten Blick nicht so viel mehr als eine Ansammlung von Häusern und kleinen Wellblechgeschäften entlang der Hauptstraße. War interessant hier auch mal zu Fuß unter den Leuten unterwegs zu sein. Wir wurden wieder komisch angeschaut und manchmal haben uns die Leute gefragt wo wir hinwollen. Aber alle waren freundlich.

Danach sind wir wieder zurück nach Südafrika gefahren. In Lesotho wurden wir noch zweimal von der Polizei angehalten aber es gab aber keine Probleme. Der Grenzübergang zurück nach Südafrika war wieder schnell und unkompliziert. Nur kurz nach der Grenze kam schon unsere Unterkunft. Dort bekommen wir drei Mahlzeiten! Heute Mittag gab es “Trifle” zum Nachtisch. So ungewöhnlich dass ich es fotografieren musste:

Es sind zwei Schichten Wackelpudding mit Gebäck drin und obendrauf noch eine Schicht “custard” (sowas wie Vanillepudding).

Das hier ist eine Ferienanlage und sie veranstalten sogar Wanderungen mit den Gästen. Wir haben uns für die 16:15 Wanderung (gleich nach dem 16:00 Tee - kein Witz!) angemeldet. Ziel war eine Stelle mit Wandmalereien von Buschleuten:

An einer Stelle haben wir auf einer abenteuerlichen Hängebrücke den Fluss überquert:

Und hatten dann noch einen Ausblick auf die schönen Felsen in der Umgebung:

Schön nach dem ganzen rumgefahre wieder ein bisschen Bewegung zu bekommen.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Das Fleisch hier ist richtig gut. Muss wohl, wie in Argentinien, am vielen Auslauf der Tiere liegen. Massentierhaltung ist also nicht nur richtig schlecht für die Umwelt und die Tiere, sondern auch für den Geschmack!
  • Komisch, heute morgen in Lesotho waren wir die einzigen Weissen beim Frühstück - kaum in Südafrika dreht es sich wieder und alle Gäste sind weiss und alle Bediensteten schwarz.
  • Als ich unseren Wanderführer gefragt habe was so über die Grenze geschmuggelt wird meinte er “Kühe”. Die Leute aus Lesotho bringen sie wohl nach Südafrika um sie hier ein paar Tage grasen zu lassen. Angeblich weil das Gras dort besser wäre. Tja, das Gras ist wohl immer grüner auf der anderen Seite…
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Lesotho

von Achim

Nach einem leckeren Frühstück ging es heute gleich nach Lesotho. Die Strecke dahin war wieder reichlich mit Schlaglöchern gesegnet die teilw. fast einen italienischen Kleinwagen verschlucken könnten. Der Grenzübertritt war unkompliziert, freundlich und schnell. Und danach waren wir fast ein bisschen in einer anderen Welt:

So hatte ich mir Afrika vorgestellt: lauter Leute auf der Straße, überall Straßenstände, viel Leben, viel Chaos.

Die traditionelle Bauform scheint hier das mit Gras bedeckte Rundhaus zu sein:

Im Unterschied zu Südafrika haben wir hier auch so gut wie keine anderen Weissen gesehen. Wenn wir vorbeigefahren sind haben uns die Leute oft mit großen Augen angeschaut und die Kinder gewunken oder begeistert gekreischt:

Und Ursel hat immer schön, wie Queen Elizabeth, gelächelt und freundlich zurück gewunken. Witzig, so eine Attraktion waren wir zuletzt vor über zehn Jahren in Indien. Wie man auf dem Bild sehen kann werden hier Tierfuhrwerke eingesetzt. Es hat uns schon gewundert dass wir die bisher in Südafrika nicht gesehen haben. Dort werden die Sachen mit dem LKW transportiert oder die Leute tragen die Sachen in Tüten. Neben den Tierfuhrwerken haben wir auch häufig gesehen dass Leute Waren auf dem Kopf transportieren.

Nach dem Einchecken in der Unterkunft wollten wir noch etwas mehr von der Landschaft sehen. Dafür stand das Bokong Nature Reserve auf der Liste. Das liegt in den Bergen. Nach überraschend langer Fahrtzeit sind wir über den Mifika Lisiu Pass gefahren. Dieser liegt auf über 3000m und die Felsen dort oben waren mit einer dünnen Eisschicht überdeckt. Nach einem kurzen Aussichtsstopp ging es weiter ins Naturreservat. Dort haben wir eine kurze Wanderung zum Lepaqoa Wasserfall unternommen. Die Landschaft ist teils moorig:

Etwas weiter kommt man dann zu einem schönen Aussichtspunkt auf den Wasserfall:

Irgendwie verrückt - würde man mir nur das Bild zeigen hätte ich wahrscheinlich auf Schottland oder Island getippt, aber bestimmt nicht auf ein afrikanisches Land!

Auf der Heimfahrt über die steile Passstraße haben wir dann erneut den Blick in’s Tal genossen:

Echt schön hier! Leider haben wir nur einen Tag für Lesotho eingeplant.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Ich glaube so freundlich wurden wir bisher noch nie an einer Grenze begrüßt. Es stand schon gleich eine Person vom Tourismus-Büro da und hat uns Tipps gegeben und Karten in die Hand gedrückt.
  • Als wir heute bei unserer Unterkunft angekommen sind wurden wir begrüßt mit “Achim?! What’s wrong with you people?” Nach unserem Erlebnis gestern Abend haben wir unsere Gastgeberin in Lesotho mit unseren Nachfragen wohl etwas verrückt gemacht. Sie konnte es auch nicht fassen dass wir schon letztes Jahr gebucht hatten. Aber sie hat’s mit viel Humor genommen.
  • Viele Leute laufen hier mit Decken umschlungen rum - macht man hier wohl so anstatt Jacken. Auch beliebt sind Gesichtsmasken wie beim Skifahren. Das kann für Europäer fälschlicherweise den Eindruck erwecken als würde halb Lesotho aus Bankräubern bestehen.
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Schlammschlacht

von Achim

Heute ging unser erster Abschnitt im Westen Südafrikas zu Ende und der zweite Abschnitt im Osten beginnt. Wir sind von Kapstadt nach Johannesburg geflogen, haben dort den Mietwagen abgeholt und haben uns dann gleich auf den Weg gemacht. Wir wollten noch ca. 250km fahren, bis nahe zur Grenze an Lesotho. Das war schwieriger als gedacht.

Erstmal war richtig dicke Stau in Johannesburg, weil es da einen Unfall gab. Als wir dann endlich raus waren, hat es angefangen mit fetten Schlaglöchern in den Straßen. Und dann kamen irgendwann Baustellen, bei denen man von der Straße runter und dann nebendran auf einer Dreckpiste fahren musste. Ist ja eigentlich alles nur halb so wild, aber da es die letzten Tage hier wohl ordentlich geregnet hatte waren diese Dreckpisten die reinsten Matschlöcher. Wir haben fest gehofft da nicht stecken zu bleiben da es ziemlich rutschig war. Dass es dann dunkel wurde hat auch nicht unbedingt geholfen. Aber wir haben alles mit Bravour gemeistert. Walter Röhrl wäre stolz auf uns. Da es, wie gesagt, schon dunkel war hatten wir Schwierigkeiten die Unterkunft zu finden weil es keine wirkliche Adresse gab. Nachdem wir eine Weile planlos in der Gegend rumgelaufen sind und versucht haben das richtige Haus zu finden, hat es dann zum Glück mit Hilfe eines freundlichen Menschen aber noch geklappt.

Unserem Auto hat man die Rallye auf jeden Fall ordentlich angesehen:

So eine dreckige Karre hatten wir glaub' noch nie.

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Kletterpartie

von Achim

Nach einer stürmischen Nacht (naja, nicht so wie ihr denkt - uns hat’s fast das Zelt weggepustet) sind wir zeitig aufgebrochen um den Wolfberg Trail zu machen. Die Wanderung besteht aus zwei Teilen: Wolfberg Cracks und Wolfberg Arch. Wir wollten beide machen (8h). Vom Algeria Campground muss man dazu erstmal noch ca. 40km weiter über eine abenteuerliche Holperpiste bis zur Cederberg Winery fahren um sich dort eine Wandererlaubnis zu holen.

Als das alles erledigt war sind wir vom Wanderparkplatz gestartet und die erste Stunde erstmal nur steil bergauf gestiegen. Schon bald hatte man einen tollen Blick in’s Tal mit dem Weingut:

Die Felswand mit den Cracks (Schluchten) kam immer näher und als es dann Zeit war den Eingang zu finden haben wir uns erstmal verstiegen. Aber beim zweiten Anlauf hat’s geklappt. Zu unserer Überraschung musste man tatsächlich richtig klettern mit kleinen Tritten und Seilen und so. Nicht ganz Pille-Palle. Nachdem wir dann an einer Felskante entlangmarschiert sind (Hallo Höhenangst!) und um die Ecke gebogen, hat sich aber ein wirklich toller Anblick geboten - der Eingang der Narrow Cracks:

Dort galt es durchzuschreiten und von der anderen Seite hatte man einen tollen Ausblick auf’s Tal (jetzt schon wirklich sehr tief unten):

Wir hatten von der Rezeption, die uns die Wandererlaubnis ausgestellt hatte, extra ein kleines Blatt bekommen das einem hilft durch die Cracks zu finden. Es ist nämlich nicht ganz einfach. Und wie wir feststellen mussten muss man sich auch ganz schön quetschen. Aber wenn man mal drinnen ist bietet sich ein toller Anblick mit Felsbögen und -brücken:

Der absolute Wahnsinn! Weil es so eng ist, leider schwer zu fotografieren.

Irgendwann standen dann “difficult chock stones” auf dem Zettel. Na wenn es bisher noch nicht schwierig war, dann Prost-Mahlzeit! Das war dann tatsächlich nochmal eine richtige Herausforderung. Hier ein Action-Shot von Ursel:

Wir haben es dann aber auch noch geschafft. Wir waren dann froh - und stolz! - als wir es zum Ausgang der Schlucht geschafft hatten. Hier der Blick zurück:

Das war der schwierigste Teil der Wanderung. Nachdem wir erstmal aus dem Narrow Crack draussen waren, galt es hauptsächlich noch den Weg zum Wolfberg Arch nicht zu verlieren (war nicht wirklich markiert und man musste Fußstapfen und Steintürmchen folgen). Die paar Kilometer waren aber großteils flach und so kamen wir schnell vorwärts und hatten schon bald den Wolfberg Arch vor uns:

Da es dort gewindet hat wie ab sind wir nicht allzu lang dort geblieben und haben uns auf den Rückweg gemacht. Wieder zurück über die Hochebene aber der Abstieg diesmal über den “Wide Crack”. Der war deutlich einfacher, auch wenn man hier ebenfalls immer mal wieder ein bisschen kraxeln musste. Aber auch das haben wir hingekriegt und waren dann nach 7h wieder am Wanderparkplatz.

Auf der Heimfahrt hatten wir dann noch ein richtig schönes Abend-Panorama in das Tal mit dem Algeria Camp:

Sehr geile Wanderung mit schönem ganzkörper Faktor!

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Ursel war total scharf auf diese Wanderung, ihr war aber wohl (zum Glück) nicht klar dass man hier schon recht viel klettern muss, sonst hätte sie sie niemals rausgesucht. Tja, manchmal ist es gut wenn man nicht so genau weiss was kommt, sonst hätte man sich u.U. nicht getraut und was tolles verpasst.
  • Als wir wieder am Zeltplatz angekommen sind stand unser Zelt ganz komisch da. Es hat eine Weile gedauert bis wir verstanden haben dass es wohl weggepustet wurde und es jemand freundlicherweise wieder eingesammelt und provisorisch besfestigt hat. Super nett! Es muss echt ganz schon gewindet haben - einer der Heringe lang ein paar Meter weiter im Busch.
  • Richtig arschkalt hier in der Nacht! Zum Glück hab' ich mir mein Merino-Vlies mit eingepackt.
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Steinmalerei

von Achim

Nach dem Aufbruch vom Pakhuys wollten wir uns noch alte Wandmalereien der San anschauen, die sich hier ganz in der Nähe befinden. Bei der Farm “Traveller’s Rest” beginnt der “Sevilla Trail” auf dem man zu den Malereien wandern kann. Es gibt neun Stellen mit Felsbildern. Dargestellt sind u.a. Tiere und Jagdszenen:

Hier wird wohl gerade die Beute nach Hause getragen:

Anscheinend sind die Malereien 300 - 6000 Jahre alt. Schon echt cool wenn man bedenkt wie lange die Farbe hier am Fels gehalten hat! Ob in Berlin in 6000 Jahren wohl immer noch die Graffitis an den Wänden sichtbar sind?

Dann ging’s zurück über den Pakhuys Pass auf die andere Seite der Berge. Am Pass haben wir die Gelegenheit genutzt einen Schnappschuss der Landschaft zu machen:

Unser Übernachtungsplatz für die nächsten zwei Tage wird das Cederberg Naturschutzgebiet sein. Nach dem Zeltaufbau haben wir noch einen kleinen Abendspaziergang reingequetscht und diese Blumen hier entdeckt:

Nun aber schnell wieder zurück, ab 18:30 ist hier ja schon wieder zappenduster.

Was diese Bilder nicht erzählen:

  • Der “Sevilla Trail” ist zwar super interessant mit den ganzen alten San Malereien aber der Weg ist leider nicht gut markiert sodass wir uns mehrfach verlaufen haben (zum Glück hatten wir die OSM Offline-Karten von maps.me auf dem Telefon)
  • Ursel meinte “wer so Wege ausschildert, bei dem will ich nicht wissen wie er kocht”. Wir haben woanders gegessen.
  • Wir haben unsere Vorräte in Clanwilliam aufgefüllt, einer netten Kleinstadt mit angenehmem Flair
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