~Artikel nachträglich veröffentlicht am 27.11.2018 wegen fehlendem Laptop-Netzteil~
Heute ging es mit unserer Lieblingsbusgesellschaft Condor Estrella / Plusmar (genau, die die unser Gepäck verschlampt haben und es nicht für nötig halten die Sache irgendwie zu klären) nach Bahía Blanca. Leider gibt es auf der Strecke keine Alternative. In Bahía Blanca sind wir ungefähr um 11:00 morgens angekommen, als die Hunde im Busbahnhof noch am Dösen waren:
Wir haben die nächsten zwölf Stunden damit verbracht, jedes Computer-, Handy- und Elektrogeschäft der Stadt abzuklappern um ein Netzteil für den Laptop zu bekommen. Der Laden, der mir per E-Mail versichert hat dass sie alles innerhalb von einem Tag bestellen können, konnte es dann doch nicht mehr als ich dort aufgetaucht bin. Es war eine riesige Odyssee ohne jeglichen Erfolg. Amazon oder eBay gibt es in Argentinien auch nicht und es dauert Wochen etwas aus dem Ausland zu bestellen. Also erstmal kein Rechner mehr. Zum Glück haben wir noch das iPhone dabei, somit können wir wenigstens die Reise weiter planen. Die Reiseführer waren ja auch im geklauten Rucksack. Wie sich herausstellte ist es auch extrem schwer ausländische Bücher zu bekommen - wie gesagt, kein Amazon. In einem Laden hatten sie sogar unseren Reiseführer, aber halt in der Ausgabe von 2007. Also relativ nutzlos. Zum Glück haben wir hier die Möglichkeit die Kindle-Version über amazon.de zu kaufen.
Am Abend (die Geschäfte hier haben von 9:00 - 13:00 und von 17:00 - 21:00 offen) stand dann der Punkt “Kleider & Ausrüstung” auf dem Programm. Wie wir ziemlich schnell feststellen mussten sind alle importierten Produkte sehr teuer in Argentinien und deshalb schwer bis nicht zu haben. Zum Glück gibt es in Bahía Blanca jede Menge Outdoor & Camping Geschäfte - wir kennen sie jetzt alle. Erstmal wollte ich wieder Klamotten. Kleider aus Merinowolle gibt es in Argentinien offenbar nicht, alle Händler sagten es sei zu warm und außerdem viel zu teuer. Ok, aber vielleicht einen Daunenschlafsack? Leider Fehlanzeige. Irgendwann haben wir tatsächlich noch einen gefunden, wenn auch in fragwürdiger Qualität. Auch andere Gegenstände wie Gaskocher, Campinggeschirr und sogar ein Schweizer Taschenmesser konnten wir finden. Dann war der Tag auch schon langsam rum und die Läden zu.
Das geht:
- Ordentlich Rabatt bekommen weil man den halben Laden leerkauft
- Dass Wolle wirklich sehr lange nicht riecht (sehr praktisch wenn man nur noch ein T-Shirt und ein paar Socken hat)
- Hilfreiche und freundliche Computernerds die rumtelefonieren um zu sehen ob es das Teil doch noch irgendwo gibt
Das geht nicht:
- Barfuß in die Schuhe schlüpfen müssen, weil man mit dem einzigen Paar Socken, das man noch hat, in die Riesen-Pfütze im Zimmer getreten ist
- Nach einem langen, relativ erfolglosen Einkaufs-Tag ohne Essen und Pause, Vogelscheiße auf’s Hosenbein, der einzigen Hose die man hat, bekommen
- Übereifrige Computerhändler, die einem den Laptop nicht mehr rausrücken wollen