Villarica

von Achim

Die letzten zwei Tage haben wir in Villarica verbracht um mal wieder ein bisschen Pause zu haben, Internet und ein sauberes Klo. Das kleine Städtchen in Nähe des gleichnamigen Vulkans und Sees ist eigentlich recht ruhig und sehr schön gelegen. Es gibt dort eine recht großen “Indianer”-Handwerksmarkt. “Indianer” in Anführungszeichen weil das eher wie ein Aufhänger wirkt und ich sehr bezweifle dass da so viel Indianer drin steckt wir drauf steht. Aber sie hatten u.a. diese coole Hütte:

Da konnte man ein paar Sachen zum Essen bestellen. Die Gerichte wurden von ein paar Mapuche Indianerfrauen zubereitet, wirkten aber ebenfalls nicht sonderlich indianisch, sondern eher wie das was man so auch aus den Restaurants und Fressbuden hier kennt.

Nichtsdestotrotz wurde das Brot auf sehr urpsrüngliche Weise gebacken, nämlich in der Glut:

Die Fladen kamen in die Glut und wurden dann von oben auch noch mit Glut und Asche bedeckt. Nach 15 - 20min waren sie dann fertig. Und sie waren total lecker!

Eine Hassliebe auf dieser Reise habe ich ja zu meinen Wanderschuhen entwickelt. So froh ich um sie bin wenn es matschig und nass wird, meistens fühlen sie sich einfach super klobig und unangebracht an. So als ob man mit einem Panzer zum Brötchen-Kaufen fährt. Da es nun wieder deutlich trockener und wärmer ist, hatte ich schon seit ein paar Tagen damit geliebäugelt endlich wieder ein paar normale “leichte” Schuhe zu kaufen. Ich hatte extra mein altes runtergerocktes Paar Adidas von Zuhause mitgenommen, aber das wurde ja mitsamt meinem Rucksack vor zwei Monaten geklaut. In Villarica bin ich dann auf einen vielversprechenden Laden gestoßen in dem ich dann endlich erfolgreich war:

Ich freue ich schon extrem darauf nun nicht mehr wie Godzilla durch die Gegend trampeln zu müssen.

Das geht:

  • Dass es wieder so warm ist dass ich meinen zweiten Schlafsack verschenken konnte und sich der Empfänger, einer von den Ökotourismus-Studenten vom El Cañi, riesig darüber gefreut hat - und ich habe wieder mehr Platz im Rucksack und weniger Gewicht (tut mir leid mein guter Waterdog Spur 250, ich werde dich nicht vermissen)
  • Die zurückgewonnene Leichtfüßigkeit und den Untergrund wieder spüren zu können
  • Sonnenuntergang am Vulkan Villarica

Das geht nicht:

  • Mit Schuhgröße 45 versuchen in Chile Schuhe zu finden - dank der geduldigen Verkäuferin hat’s aber doch noch geklappt
  • Postkarten in Chile finden - die wurden vermutlich alle durch WhatsApp und Instagram verdrängt
  • Eine Internetverbindung bei der die Bytes reingetröpfelt kommen - in Villa O’Higgins konnte ich das ja verstehen, dort hatten sie den sehr passenden Spruch an der Wand: “Remember how hard it was to get here, sometimes our WIFI feels the same”
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