Da gestern unser letzter Tag an der Karibik-Küste war und man nicht alleine im Nationalpark Cahuita schnorcheln darf, haben wir uns dafür entschieden eine Schnorchel-Tour zu buchen. Diese hat sich letztendlich als relativ unprofessionell und überteuert herausgestellt. Wir haben fast keine Fische gesehen, es hatte ordentlich Wellen und ich habe mir den Fuß an Korallen aufgeschnitten weil der “Kapitän” das Boot an einer sehr flachen Stelle im Riff geankert hatte. Also eher Griff in’s Klo. Bei guten Bedingungen soll die Unterwasserwelt dort aber wohl schön sein.
Nun gut, manchmal hat man Glück und manchmal Pech. So sind wir also heute Morgen in den Bus nach San José, Costa Ricas Hauptstadt, gestiegen. Bevor wir in die Berge kamen, ging es wieder hauptsächlich durch Bananenplantagen. Es ist wirklich unglaublich auf welcher Fläche die hier angebaut werden. Mir wird beim Anblick von solch großflächigen Monokulturen ja immer etwas mulmig wenn man bedenkt was das für Auswirkungen hat. Die Menschheit muss Unmengen von Bananen verzehren.
Bei der Anfahrt auf San José sind wir durch das Armenviertel Triángulo de la Solidaridad gefahren, welches aus heruntergekommenen Wellblechhütten besteht die sich direkt neben der Autobahn befinden. San José hat offenbar keinen “offiziellen” ÖPNV, was dazu führt dass es um die zwanzig verschiedenen Busbahnhöfe von privaten Betreibern gibt. Je nach dem wo man hin will, muss man an einen anderen Busbahnhof. Als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, wurden wir erstmal von einer Horde Taxifahrer empfangen, die uns direkt irgendwo hinfahren wollten. Einem Amerikaner vor uns hat das nicht so gut gefallen und er hat sich einen Weg durch die Taxifahrer-Mauer “freigerammt”. Ziemlich peinliche Nummer wenn ihr mich fragt, alle anderen haben es auch ohne Gewaltanwendung geschafft aus dem Bus zu kommen.
Nachdem wir ja ziemlich konsequente Taxiverweigerer sind, haben wir die Taxifahrer stehen lassen und sind einfach zur anderen Busstation gelaufen. Kein schönes Gebiet, aber es war Tag und wir wurden dankenswerterweise nicht ausgeraubt. Kurz darauf saßen wir schon im Bus nach Alajuela. Dort angekommen haben wir festgestellt dass Freiburg nicht die einzige Stadt mit Bächle ist:
Vermutlich handelt es sich dabei aber nicht um eine Lösung für ein mittelalterliches Abwasserproblem, sondern eher um eine für Überflutung bei Starkregen.
Danach haben wir gleich in unsere Hipster-Unterkunft mit Palettenbett, betrieben von zwei netten, jungen und leicht überforderten Mädels, eingecheckt:
Eigentlich wollten wir ja den Vulkan Poás anschauen, aber das hat sich als schwer machbar herausgestellt. Schade.
Das geht:
- Über Dschungel-Berghügel fahren
- In San José gleich den richtigen Busbahnhof für die Anschlussfahrt finden
- Grüne Papageien im Baum beim Frühstück
Das geht nicht:
- Gewalt als erste Lösung von Problemen
- Das Bus-System in San José
- Seine Erkältung nicht mehr losbekommen