Auschwitz

von Achim

Auschwitz. Jeder Deutsche kennt diesen Namen und die schrecklichen Verbrechen die hier von den Nazis an der Menschheit begangen wurden. Wir waren noch nie in einem Konzentrationslager und wollten die Gelegenheit einer Vor-Ort Besichtigung nutzen.

Man bucht eine Tour, welche einen ca. 4h lang durch die Lager Auschwitz (Auschwitz I) und Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) führt. Man bringt sich also besser etwas zu trinken mit. Dass es mental und emotional nicht leicht wird, muss man wohl nicht dazu sagen.

Die Führung beginnt am Lagereingang mit der Aufschrift “Arbeit macht frei”, den wohl jeder schonmal irgendwo gesehen hat:

Für das Konzentrationslager wurde eine ehemalige polnische Militärkaserne umfunktioniert. Die ganzen Häuser des Stammlagers (Auschwitz I) standen also schon und wurden von den Nazis einfach nur noch bezogen:

Die Tour führte uns durch einige der Gebäude und erläuterte deren Funktion:

Im Kanada-Lager wurde z.B. die Habe der Insassen durchsucht und alles wertvolle aussortiert und weiterverwendet. Wie z.B. Koffer oder Schuhe:

Der Berg Schuhe der dort ausgestellt war war riesig. Und es wird wohl nur ein Bruchteil sein. Unweigerlich drängt sich die Frage nach den Geschichten der ehemaligen Träger auf.

Mir war die Dimension dieses KZs nicht klar. Auschwitz war ein ganzes Lagersystem und hatte noch fast 50 Nebenlager. Das Einzugsgebiet der Häftlinge war riesig:

Das Lager war extrem gut bewacht, nur wenigen Menschen gelang die Flucht:

Wer nicht spurte wurde gefoltert, gehängt oder erschossen. Zum Beispiel an der “schwarzen Wand”, die wohl auch jeder aus Schule oder den Medien kennen dürfte:

Nicht selten mussten sich die Leute auch einfach zu Tode arbeiten.

Hier ist die Gaskammer aus dem Stammlager, in welchen die Vergasungen mit Zyklon B zuerst stattfanden, bevor sie dann schließlich in Auschwitz-Birkenau durchgeführt wurden:

Zur anschließenden Verbrennung der Leichen wurden diese Öfen mit einer “Leistung” von 3,5 Leichen pro Stunde verwendet:

Krank.

Anschließend ging es mit dem Bus zum Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo die Führung fortgesetzt wurde. Per Zug wurden die ganzen Menschen hier “angeliefert”:

In solchen Waggons mussten 60 Personen oft tagelang wie Vieh ausharren bis sie total entkräftet hier ankamen:

Die Zustände in den “Wohn”-Barracken waren nicht viel besser:

Auschwitz-Birkenau war ein reines Vernichtungslager. Die Menschen wurden mit dem Ziel hierhergebracht sie zu töten. Die meisten der Neuankömmlinge wurden gleich vergast. Wer fit genug war und die gewünschten Fähigkeiten besaß musste im Lager arbeiten.

Hier sieht man noch die Überreste der Gaskammern und Krematorien, die die Nazis vor der Befreiung des Lagers zerstört haben um ihre Taten zu vertuschen:

Am Ende der Bahnrampe, zwischen den beiden Krematorien, befinden sich Gedenktafeln in den Sprachen der Opfer. Die Aufschrift lautet:

“Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas."

Auch wenn es nicht einfach ist sich als Deutscher mit der dunkelsten Vergangenheit seines Landes auseinanderzusetzen ist es sehr wichtig dass man es trotzdem tut. In der Schule haben wir viel über die Nazis und ihre Schreckensherrschaft gelernt. Ein KZ zu besuchen macht das alles nochmal deutlich anschaulicher und realer. Ich empfehle es jedem. Jeder sollte wissen was passieren kann wenn man Tyrannen freie Hand lässt. Gerade in der heutigen Zeit mit dem erneuten erstarken von Demagogen, Autokraten und Diktatoren ist diese Botschaft wichtiger denn je.

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