Xochimilco & Mercado Jamaica

von Achim

Heute haben wir einen Ausflug nach Xochimilco gemacht. Man kommt dort gut mit Öffis hin. Die U-Bahn in Mexiko-Stadt ist gut ausgebaut und sehr günstig. Eine Fahrt kostet fünf MXN (0,25 EUR). Der Anschluss nach Xochimilco hat nochmal 3 MXN zusätzlich gekostet, da das schon ziemlich weit draussen war. Insgesamt haben wir also 0,40 EUR für über eine Stunde Fahrt gezahlt!

Xochimilco ist bekannt für seine Boote. Man kann sich dort ein Boot inkl. Kapitän für 30 EUR pro Stunde mieten und sich dann durch alte Azteken-Kanäle rumschippern lassen:

Der Antrieb erfolgt lautlos per Stock (“staken”).

Auf unserem Boot waren nur wir zwei, was ein bisschen langweilig war. Die Mexikaner haben gezeigt wie man’s richtig macht. Die ganze Familie mitbringen und dann noch eine Mariachi-Band anheuern:

Auf den Booten hatten locker 20 Leute platz. Hat uns an unsere Boots-Fahrt im Donau-Delta erinnert, wo die Leute erstmal Schnaps und Schinken ausgepackt und dann fröhlich gesungen haben.

Wie überall in Mexiko musste man auch hier keine Angst haben zu verhungern. Zwischen den großen Touristen-Booten fuhren kleinere Händlerboote mit Essen oder Getränken durch. Die beiden haben Maiskolben gekocht und verkauft:

Nach einer Stunde war unsere Bootstour vorbei und wir sind wieder nach Mexiko-Stadt reingefahren.

Ein weiterer Tipp der netten Kanadier war der “Mercado Jamaica”. Dort sollte es wohl einen tollen Blumenmarkt geben. Gleich am Eingang haben wir gesehen wie man die Kaktusblätter verarbeitet:

Die Stacheln werden einfach abgeschabt und gut ist.

Im Markt gab es auch - sí, claro! - Essensstände. Wir haben etwas neues probiert - Huaraches:

Diese Sandalen-förmigen, frittierten, Teiglappen kamen mit Kaktus und Zwiebeln, sowie einer Eiweiss-Beilage. Das Getränk wurde im passenden Ein-Liter-Becher serviert (fast wie auf der Wies’n).

Nach ein bisschen über den Markt schlendern haben wir den Blumenmarkt gefunden:

Die Gestecke waren sehr groß und teilweise zu richtigen Kunstwerken zusammengesteckt:

Um seine Liebe zu gestehen konnte man riesige Sträuße kaufen:

Man merkt dass man in Amerika ist: alles ist größer.

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Der Moloch

von Achim

Ich hatte mich ja schon sehr davor gefürchtet und heute war es soweit: wir mussten durch Mexiko-Stadt mit dem Auto fahren, um es am Flughafen zurück zu geben. Und da wir von Toluca aus kamen, hieß das wirklich einmal mitten durch die Stadtmitte. Das Ballungszentrum von Mexiko-Stadt hat fast 23 Millionen Einwohner und ist damit ein richtiger Moloch. Es ist eine ordentliche Nummer größer als alle Städte in denen ich bisher gefahren bin. Und dazu noch die Freestyle-Verkehrsregeln, Schlaglöcher und teilweise sehr enge Spuren. Nicht zu vergessen dass man hier immer mit allem rechnen muss. Wie z.B. Fahrradfahrer auf der Autobahn:

Am Ende war aber alles nur halb so schlimm. Wir konnten so ziemlich durchgehend Autobahn fahren und haben es relativ gut durch geschafft. Dabei haben wir uns auch nur dreimal verfahren (zweimal davon direkt beim Flughafen). Am Ende konnten wir das Auto ohne Probleme abgeben und ich war sehr erleichtert dass alles gut gegangen ist. Bevor wir nach Mexiko geflogen sind hatte ich immer ein bisschen Sorge dass wir vielleicht erschossen werden. Aber nach kurzer Zeit war mir klar: wenn wir sterben, dann in einem Verkehrsunfall. Schön dass es auch ohne geklappt hat.

Nach dem einchecken in’s Hotel hatten wir noch Zeit die Stadt zu erkunden. Erstmal ging’s durch einen netten Park Richtung Akademie der Künste:

Unterwegs haben wir Hunger bekommen und haben dann festgestellt dass relativ in der Nähe ein Taco-Laden (“Los Cocuyos”) ist, den uns die netten Kanadier vom Biolumineszenz-Ausflug empfohlen haben. Man konnte dort seinen Taco mit allen möglichen Schweineteilen füllen lassen, wie z.B. Magen, Schnauze, Ohr oder sogar Augen. Ursel hat dort ein Quesadilla mit Kaktus-Füllung probiert:

Um den Taco-Laden waren unglaublich viele Musikgeschäfte:

Ähnliches haben wir auch schon in Puebla gesehen. Hier wurden die Geschäfte wohl (noch?) nicht durch den Online-Handel so gut wie ausgelöscht.

Beim Plaza de la Constitución steht die beeindruckende Catedral Metropolitana:

Direkt nebenan sind die Überreste des Templo Mayor de México-Tenochtitlán:

Früher war hier die Azteken-Stadt Tenochtitlán. Um Teile davon wieder sichtbar zu machen, wurden einige koloniale Gebäude zerstört und der Tempel ausgegraben.

Auf dem Weg zurück in’s Hotel sind wir noch zufällig auf China-Town gestoßen:

Dort gab es zwar einiges an chinesischem Essen, aber weit und breit keine Chinesen. Anscheinend wurden die meisten von ihnen zwischen 1930 und 1940 aus Mexiko-Stadt vertrieben. Nicht so schön.

Bin gespannt was wir die nächsten zwei Tage noch entdecken werden.

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Der Monarchen Reinfall

von Achim

Die schönen Monarchfalter sind beeindruckende Schmetterlinge. Auf ihrer großen Wanderung nach Mexiko, wo sie überwintern, kommen sie teilweise sogar aus Kanada und legen tausende Kilometer zurück. Bei Mexiko-Stadt gibt es eine Gegend in der man die Monarchfalter zu Millionen besichtigen kann - wenn man kann. Wir sind dafür extra die über 100km (und 2h) von Toluca nach Macheros gefahren, um die Schmetterlinge in ihrem Winterquartiert im Cerro Pelon zu sehen. Wir konnten nicht.

Als wir ankamen war die Schmetterlingsstation geschlossen (obwohl sie eigentlich hätte aufhaben sollen). Wir sind dann auf eigene Faust Richtung Cerro Pelon losmarschiert, aber ausser ein paar Exemplaren haben wir nichts groß gesehen. Es war also in etwa so wie eine zweistündige Wanderung durch den Schwarzwald. Mit dem Unterschied dass hier überall Harz von den zahlreichen Pinien geerntet wurde:

Auf dem Rückweg hatten wir dann an einer Stelle einen schönen Ausblick auf einen der Berge:

Naja, manchmal ist es halt auch nichts. Nur schade um das CO2, das wir völlig unnütz in die Luft geblasen haben. Und um die Mautgebühren. Um Mexiko-Stadt herum sind die Mautgebühren recht hoch und vor allem sehr häufig. Das läppert sich dann schon ganz schön.

Und hier noch ein Bild das erklärt warum ich in Mexiko immer wieder überfordert bin mit den Verkehrssituationen (Rot oder Grün? Such’s dir aus!):

Zum Glück sitzt Ursel noch neben mir und schaut mit auf den Verkehr und die Ampeln. Ach ja: hatte ich schon erwähnt dass man in Mexiko keine Führerscheinprüfung machen muss um den Führerschein zu bekommen? Dafür läuft der Verkehr hier extrem gut.

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Teotihuacán

von Achim

Heute wollten wir die Pyramiden von Teotihuacán besichtigen. Wir haben die Pyramiden bereits gestern von der Autobahn aus gesehen und ihre Größe erahnen können. Die Sonnenpyramide ist anscheinend die drittgrößte Pyramide der Welt:

Auf dem Bild sieht man auch gut den Hauptweg der alten Großstadt, die wohl mal bis zu 200.000 Einwohner hatte. Der Hauptweg, “die Straße der Toten”, war mal 4km lang. Heute kann man davon nur noch die Hälfte gehen. Damit ist man aber auch schon ganz ordentlich unterwegs.

Neben der Sonnenpyramide gibt es auch noch die Mondpyramide, die das Nord-Ende der Straße der Toten bildet:

In unmittelbarer Nähe zur Mondpyramide befindet sich der “Tempel der Jaguare”. Dort gibt es interessante Steinreliefs zu bestaunen:

Es gibt auch einen, gegen Sonnenlicht geschützten, Bereich in dem es weitere Reliefs und Wandbilder zu sehen gibt:

Das Bild oben zeigt einen Quetzal, einen prächtigen Vogel der von mehreren Naturvölkern in Lateinamerika verehrt wurde. Wir hatten das Glück damals einen in Panama zu sehen.

Es gibt noch weitere Ruinen von Gebäuden und Wohnanlagen (im Hintergrund, die Sonnenpyramide):

Das Gebiet ist sehr groß und man kann sich gut vorstellen wie hier früher das Leben stattgefunden hat. Ungefähr auf der Höhe der Mitte der ehemaligen Straße der Toten, heute das Süd-Ende, befindet sich der Tempel des Quetzalcóatl. Dieser ist mit schönen Steinfiguren verziert:

Wir haben uns gefragt ob das früher wohl Wasserspeier waren, aus denen wirklich Wasser herauskam. Wenn man sich dazu noch einen grünen Urwald drumherum denkt und lauter Leute die die Szene mit Leben füllen dann wird daraus ein sehr beeindruckendes Fantasiegebilde.

Insgesamt ist Teotihuacán auf jeden Fall einen Besuch wert! Wir waren sehr fasziniert von der riesigen Anlage und dem Gedanken wie alt die ganzen Funde sind.

Bevor es dann weiter nach Toluca ging, habe ich mir noch einen Mangobecher gegönnt:

Obstbecher kann man hier immer wieder an Straßenständen kaufen und sie sind sehr lecker.

Auf dem Weg nach Toluca haben wir den äusseren Autobahnring von Mexiko-Stadt befahren. Der war sehr gut in Schuss und auch der Verkehr hielt sich angenehm in Grenzen. Vielleicht liegt es mitunter daran dass man gefühlt alle 10km eine Maut von zwei bis vier Euro zahlen muss. Einen Schnappschuss Wert waren diese Müllmänner, die hinten auf dem Laster mitgefahren sind (bei ca. 90 Km/h):

So, jetzt aber erstmal ein heißes Bad! Obwohl es hier tagsüber (in der Sonne) sehr warm wird, ist man Nachts einstellig unterwegs und die Häuser haben keine Heizung. Liegt vielleicht auch daran dass wir hier fast 2700 m ü.M. sind.

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Die Pyramiden von Cholula

von Achim

Bei unseren momentanen Gastgebern frühstücken wir ja nicht einfach nur. Wenn es ein morgendliches Äquivalent zum “Fine Dining” geben würde, also quasi “Fine Breakfasting” - das wäre es. Heute war der Tisch völlig anders gestaltet:

Auch die Musik war entsprechend angepasst.

Die ersten zwei “Gänge” waren ähnlich wie gestern: Brot mit Marmelade und Obstsalat - natürlich wieder mit ganz viel Liebe hergerrichtet. Aber der “Hauptgang” war diesmal anders. Es gab, mit Käse überbackene und mit Tamale gefüllte, Paprika, die in einer Brühe serviert wurde:

Hat nicht nur grandios ausgesehen, sondern auch so geschmeckt.

Nachdem wir uns dann schweren Herzens von unserer Premium-Deluxe-Unterkunft der Extraklasse und den ebensolchen Gastgebern verabschiedet hatten, wollten wir uns noch die Pyramiden von Cholula anschauen. Vor dem Eingang war wieder jede Menge Handelsbetrieb und wir hatten endlich mal die Gelegenheit Chapulines zu probieren:

Das sind geröstete Heuschrecken, die hier wohl ein beliebter Snack sind. Vom Geschmack her habe ich ehrlich gesagt hauptsächlich die Gewürzmischung geschmeckt. Geht in Ordnung, würde ich sagen.

Die Pyramide von Cholula wurde über die Zeit unter einem Hügel begraben, aber durch Ausgrabungen teilweise wieder freigelegt:

Normalerweise gibt es wohl einen Tunnel mit dem man das Innere der Pyramide besichtigen kann. Der war aber leider geschlossen. Von daher gab es leider nicht so wahnsinnig viel zu sehen. Der Höhepunkt war diese, sehr steile, Treppe:

Wenn man oben steht kriegt man fast ein bisschen Höhenangst.

Oben auf dem Berg haben die Konquistadoren eine Kirche gebaut, um den Ort geistlich umzuwidmen:

Von oben hat man eine tolle 360° Rundumsicht. Überall Häuser, soweit das Auge reicht. Hier gibt es auch mehrere große Vulkane. Allerdings war die Sicht leider nicht gut und so haben wir nur einen kleinen gesehen:

Danach ging’s weiter nach Teotihuacán, wo wir morgen die große Pyramide besichtigen wollen.

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