Parque Nacional Puyehue

von Achim

Gestern ging’s mit dem Kleinbus von Puerto Varas nach Aguas Calientes, einem kleinen Gebiet mit heißen Quellen, in dem sich eine Thermalbadanlage angesiedelt hat. Wir waren aber nicht zum entspannen da, sondern um was zu sehen. Gleichzeitig ist Aguas Calientes nämlich auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege im Parque Nacional Puyehue. Wie wir aber leider nach Ankunft in Aguas Calientes mitbekommen sollten, waren alle bis auf zwei kurze Wege wegen Hanta Virus gesperrt. Ausserdem war der Zeltplatz dermaßen überteuert dass wir wieder ein Stück zurück ins nächste Dorf gefahren sind um dort zu zelten, denn es war schon spät.

Am nächsten Morgen sind wir dann nochmal nach Aguas Calientes gefahren um wenigstens die beiden offenen Wanderwege zu erkunden. Der Wald dort ist sehr dicht und mit vielen alten Bäumen:

Der Weg führt an einem Bach mit glasklarem Wasser entlang:

Die Bäume sind voll mit Flechten, Moosen, kleinen Farnen und Rankpflanzen. Ein wunderschön grünes Durcheinander voller Leben:

Auf dem anderen Pfad, dem Pfad der Pioniere, ging’s den Berg hoch zu einem Aussichtspunkt. Unterwegs haben wir einen riesigen Baum gesehen, der aus mehreren zusammengewachsenen Einzelbäumen bestand:

So hat sich der Weg weiter durch den Wald den Berg hoch geschlängelt, bis wir schließlich an den Aussichtspunkt kamen:

Fast ein bisschen wie am Titisee, nur mit weniger Japanern.

Auf dem Rückweg nach Osorno war der Vulkan Puntiagudo, von dem wir bei Petrohué nur die Spitze gesehen haben, richtig schön sichtbar:

Das geht:

  • Wilder Wald mit vollbepackten Bäumen
  • Heisse Natur-Quellen am Bach
  • Ein riesen Baum in den man reinklettern kann

Das geht nicht:

  • Zeltplätze, die das Vierfache des üblichen Preises verlangen
  • Schon wieder Regen
  • Schwärzepilze an Bäumen - ein Pilz der Bäume befällt und sie mit einer schwarzen Schicht überzieht (hier haben wir nur zwei Bäume damit gesehen, aber in Neuseeland sind ganze Wälder davon befallen)
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Puerto Varas

von Achim

Puerto Varas ist eine kleine Stadt ca. 15 Autominuten von Puerto Montt. Die Stadt liegt schön gelegen am Lago Llanquihue. Das hat anscheinend auch schon viele Deutsche begeistert, denn hier gibt es viele Anzeichen dafür. So z.B. die deutsche Schule oder auch den deutschen Verein:

Man trifft hier auf Hotels mit dem Namen “Kunstmann” oder “Tante Puppe”. Sogar einen Jack Wolfskin Laden gibt es hier.

Als wir allerdings mit dem Bus an dieser Büste vorbeigefahren sind, habe ich erstmal gedacht ich sehe nicht recht:

Wir sind dann tatsächlich nochmal zu Fuß hingelaufen um uns zu vergewissern welcher Name dran steht. Entwarnung - es war nicht so wie wir dachten…

Nicht unweit der totalen Büste befindet sich das Museo Pablo Fierro. Mit diesem schönen Museum hat sich der Künstler Pablo Fierro einen Traum verwirklicht:

Sein Motto ist “el arte de suñar - y hacerlo realidad” (die Kunst des Träumens - und sie zu verwirklichen). Seine Geschichte war sehr inspiriernd. Er hat vor vielen Jahren ein altes heruntergekommenes Haus gekauft und es stückweise zu diesem Museum umgebaut. Die einzelnen Teile haben jeweils ihre Geschichte. So wollte er als Kind z.B. immer in die Kukuksuhr von seiner Mutter reinsteigen. Also hat er einfach eine riesige Kukuksuhr ans Museum drangebaut. Das Museum ist extrem verwinkelt und vollgestopft mit allem möglichen alten Kram.

Der Eintritt zum Museum ist kostenfrei und der Künstler verkauft drinnen Farbkopien seiner Bilder zu einem sehr günstigen Preis:

Ein sehr inspiriernder Mann, der offenbar keine Arbeit und Risiken gescheut hat um seinen Traum wahr werden zu lassen.

Das geht:

  • Lecker Manjar-Waffeln
  • Wenn der Rezeptionist von einem zu teuren Hotel so nett ist einem das WLAN-Passwort zu geben, damit man sich ein günstigeres suchen kann
  • Den letzten Platz im Restaurant erwischen bevor der Ansturm kommt

Das geht nicht:

  • Sich von den drei Hunden am Zeltplatz verabschieden müssen
  • Busfahrer die einem erst einen Vortrag halten dass Kaffee so schlecht für’s Herz sei, nur um dann auf halber Strecke anzuhalten und sich erstmal eine neue Tasse Nescafé zu holen
  • Sich ankündigendes Regenwetter
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Volcán Osorno

von Achim

Nachdem der Vulkan Osorno erst gestern Abend völlig sichtbar war, wollten wir heute das gute Wetter nutzen um den Vulkan zu erkunden. Schon von unten sieht er beeindruckend aus:

Der Weg führt durch sandiges Gelände und es geht immer schön bergauf, erst ein bisschen und dann recht steil:

Nach ca. 3h waren wir am Aussichtspunkt. Dort hat man schöne Blicke über den Lago Todos los Santos, über den man auch nach Bariloche in Argentinien übersetzen kann:

Wer gut hinschaut sieht in der Ferne den Vulkan Tronador (3500m, die weiße Spitze in der Bildmitte).

Aber nicht nur wir haben uns beim Aussichtspunkt ausgeruht, auch eine kleine Eidechse hat sich in der Sonne entspannt:

Wir haben beschlossen noch ein bisschen weiter bergauf zu laufen um vielleicht neue Ausblicke zu bekommen. Aber durch die Form bedingt, sieht der Vulkan von überall irgendwie gleich aus:

Na dann: nichts wie wieder runter, wo wir dann beständig von einer Heerschar von Bremmen verfolgt wurden.

Das geht:

  • Frühstück mit schöner Aussicht
  • Wolkenfreie Sicht auf den Vulkan
  • Fuji Äpfel

Das geht nicht:

  • Instant-Haferflocken - irgendwie schleimiger wie die normalen…
  • Im Sand wandern - bergauf
  • Von einer Armada Bremmen verfolgt werden - “Gold 3 and Rot 5: Ich kann sie nicht abschütteln, es sind zu viele!”
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Saltos de Petrohué

von Achim

Heute morgen sind wir von Puerto Valdes nach Petrohué gefahren. Petrohué ist eine kleine Häuseransammlung am Lago Todos los Santos. Eigentlich wollten wir im Nationalpark zelten, aber wie wir vor Ort erfahren haben gibt es den Zeltplatz dort seit 2015 nicht mehr. Schade. Die privaten Zeltplätze sind alle auf der anderen Seite des Flusses, auf die man nur mit einem Boot kommt. Schön dass der Fährmann schon auf die Touristen gewartet hat und uns gleich für 1000 CLP (ca. 1,30 EUR) über den Fluss geschippert hat. Weniger schön dass es, sobald wir ins Boot eingestiegen waren, angefangen hat zu hageln und zu regnen als ob der Untergang nahe wäre. Trotz weniger als 1min auf dem Boot waren wir klatsch nass.

Nachdem wir auf dem Zeltplatz erstmal den Regen mit Tee und Kaffee überbrückt hatten, wurde es irgendwann auch wieder trocken und wir konnten unser Zelt aufbauen. Leider mussten wird feststellen dass die Aussenhaut unseres guten North Face-Zeltes einen Riss bekommen hat:

Das ist jetzt nicht so geschickt, aber wir haben ehrlich gesagt schon damit gerechnet dass uns das Zelt irgendwann auf dieser Reise vielleicht kaputt geht. Es war nicht sonderlich teuer und wurde schon sehr viel benutzt. Mal schauen wie lange wir so damit noch zelten können…

Ganz in der Nähe von Petrohué befinden sich die Saltos de Petrohué, zu denen man mit einem Minibus fahren kann:

Petrohué liegt direkt am Fuße des Vulkans Osorno. Die Landschaft hier ist stark vom Vulkan geprägt. So fließen die Wasserläufe des Flusses teils durch tiefe Furchen im Lavagestein:

In der Umgebung der Wasserfälle gibt es tiefgrünen Regenwald und glasklare Bäche zu sehen:

Ein wenig weiter flussaufwärts öffnet sich dann der Blick auf die umliegenden Berge:

Der Fluss hat ein sehr schönes Blau und verzaubert immer wieder mit wilden Stromschnellen, die sich um die Felsbrocken im Wasser bilden:

Gegen Abend ist der Himmel völlig aufgeklart und wir hatten einen richtig schönen Sonnenuntergang am See:

Heute Nacht soll es dann mit 4°C wieder richtig schön kalt werden.

Das geht:

  • Verrückte Franzosen die bei 8°C ins kalte Gletscherwasser springen
  • Andenglühen
  • Nette Fährmänner, die einem darauf hinweisen dass man die Kirschen, die man eben am Stand gekauft hat, besser nochmal kurz im Fluss waschen geht, wenn man Magenprobleme vermeiden will

Das geht nicht:

  • Bei Regen und Hagel in einem winzigen Boot eine Überfahrt machen
  • Dem Hundeblick widerstehen
  • Schweinestallgeruch auf dem Zeltplatz
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Ja, wir nehmen den Muscheltopf

von Achim

In unserem Reiseführer steht dass Curanto ein typisches Gericht auf Chiloé ist. Das mussten wir dann gleich mal ausprobieren. Dabei handelt es sich um einen Eintopf aus Muscheln, Schweinerippchen, einer Wurst, einem gekochten Hühnerbein, einer Kartoffel und etwas Undefinierbares in Plastikfolie Verpacktes:

Wir haben das zum Glück schon bei einer Frau am Nachbartisch gesehen und uns zur Sicherheit noch einen Kartoffelbrei dazubestellt, da es für unseren Geschmack ein wenig an Beilage gemangelt hat.

Wir sind ja jetzt nicht direkt am Meer aufgewachsen und haben nicht so viel Erfahrung mit Krustentieren oder anderen schleimigen Meeresbewohnern. Das hat uns hier tatsächlich vor eine Herausforderung gestellt. Wie bekommt man diese Muscheln bitteschön auf? Man kann es mit Gewalt und Hebelkraft probieren, aber es ist erstaunlich wie dicht manche von ihnen halten. Die Kinder am Nachbartisch haben sich mit großen Augen ungläubig amüsiert ob unserem Kampf mit den Meeresfrüchten. Wir waren auf jeden Fall froh als wir tapfer alles aufgegessen hatten, zumindest was sich ohne Brechstange öffnen liess. Ein ungewohntes und teils sandig-schleimiges Ess-Erlebnis. Das in Plastikfolie gewickelte Etwas stellte sich übrigens als recht schmackhaft heraus. Ursel meinte es wäre irgendwas mit Gries.

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