Cataratas do Iguaçu

von Achim

Manchmal gibt es Dinge, die findet man sehr beeindruckend. Manchmal ist man geradezu überwältigt und von den Socken. Und dann gibt es noch diese Momente, die einem in stiller Ehrfurcht innerlich erzittern lassen, ob der Schönheit die Gott einem vor die Füße gelegt hat. Dieses Gefühl wird übertroffen, wenn man an den Iguaçu-Wasserfällen steht:

Es ist jedoch nicht so als ob dieser beeindruckende Anblick schon alles gewesen ist. Nein, man läuft ein Stück den Weg entlang und stellt fest dass die Wasserfälle da noch weitergehen und man sieht plötzlich einen völlig neuen Ausschnitt:

Und dann geht es nochmal weiter und nochmal weiter und nochmal weiter.

Bis man schließlich den “Garganta do Diabo” (Teufelsschlund) vor sich sieht:

Auf einem Steg kann man bis zu einer Plattform laufen, auf der man direkt in den Schlund hineinsehen kann:

Wenn man da auf der Plattform steht wird man ziemlich nass vom Sprühwasser dieser unglaublichen Wassermassen die sich den Abhang hinunterstürzen.

Unerschrockene Schwalben nisten direkt am Rande des Wasserfalls in den vereinzelten Grasbüscheln. Manche haben ihr Nest jedoch hinter dem tosenden Wasservorhang gebaut und fliegen direkt durch das Wasser um zu ihrem Nest zu kommen.

Es ist schwer diese Wasserfälle in Bildern zu beschreiben, weil sie einfach so unglaublich R-I-E-S-I-G sind und man sie unmöglich mit einem noch so breiten Panorama auf ein einziges Bild bringen kann:

Ihre Ausdehnung von 2,7km kann man schlecht fotografieren. Man muss dagewesen sein, um den Versuch sie zu erfassen, selbst zu unternehmen - auch wenn dieser zum Scheitern verurteilt ist.

Als wäre das nicht schon genug, hatten wir das riesen Glück, diesen Tucan aus nächster Nähe direkt vor die Linse zu bekommen:

Und Ursel hatte mal wieder einen goldenen Finger am Auslöser.

Was für ein Tag!

Das geht:

  • Zu den Geräuschen des Regenwaldes aufwachen
  • Berge von Papaya zum Frühstück
  • Inmitten gigantischer Wassermassen stehen und sich winzig klein fühlen

Das geht nicht:

  • Der Mangel an Wanderwegen auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle
  • Sonnenbrand bekommen
  • Zwischen Flughafen und Hubschrauberstartplatz wohnen
Schlagworte:

Im Regenwald

von Achim

Unser ursprünglicher Flug nach Foz do Iguaçu, der für Nachmittags geplant war, wurde schon vor Wochen gestrichen. Man hat uns dafür auf den früheren Flug um 7:25 umgebucht. Also hieß es um 4:30 aufstehen, das grandiose Frühstück im Hotel sausen lassen, und ein Taxi zum Flughafen nehmen.

Der Flug nach Foz do Iguaçu war landschaftlich relativ unspektakulär, bis wir dann beim Landeanflug über den aufgestauten Río Paraná geflogen sind:

Unser Hostel liegt ziemlich direkt am Eingang des Iguaçu National Park. Man ist umgeben vom Regenwald und gleich beim Frühstück konnten wir eine Schar Quatis beobachten, die sich über den Kompost hergemacht haben:

Diese süßen Tiere haben keinen Respekt vor nichts und niemandem und man muss gut aufpassen dass sie einem das Essen nicht direkt unter der Hand wegklauen.

Ausserdem gab es um’s Haus noch diese großen Reptilien:

Und sogar ein Cutia haben wir früh am nächsten Morgen gesehen:

Ist wohl irgendeine Art Riesenmaus. Auf jeden Fall deutlich scheuer als die Quatis.

Und ausserdem jede Menge Vögel, wie z.B. diese hier:

Die Vegetation hier ist einfach der Hammer und es gibt alle möglichen abgefahrenen Pflanzen. Diesen Pilz hier kannte ich bisher nur aus den Naturfilmen der BBC:

Aber nicht nur die Pflanzen sind abgefahren, auch die Konstruktionen sind für das deutsche Auge manchmal ein wenig gewöhnungsbedürftig:

Hier ist die Heizspule wohl schon im Duschkopf integriert. Und was die Nähe von Strom und Wasser angeht, scheinen die Brasilianer, wie die Inder, deutlich entspannter zu sein als wir.

Das geht:

  • Die Obstauswahl im Supermarkt
  • Zum Regen des Regenwaldes einschlafen
  • Überall Grün und dichter Bewuchs

Das geht nicht:

  • Ordentlicher Pilzbewuchs in der Dusche
  • Stickige Luft im Zimmer, die einen schlecht schlafen lässt
  • superschwüles Wetter
Schlagworte:

Guarulhos

von Achim

Gestern Abend sind wir noch ein bisschen durch den Hotelgarten spaziert und haben Mangobäume entdeckt, die voller Früchte hingen:

Auf dem Boden lagen auch welche rum, sahen aber leider noch nicht reif aus.

Zum Abschluss unseres ersten Tages in Brasilien gab es dann einen sehr schönen Sonnenuntergang:

Heute haben wir uns weiter von den Strapazen des Anfluges erholt. Zum Beispiel am Beckenrand mit dem Schwarzwälder Kirschkuchen von meinem netten Lexoffice Team:

Dose auf, Schwarzwald raus. So einfach geht das. :)

Am Mittag haben wir Guarulhos, der Teil von São Paulo in dem unser Hotel liegt, noch etwas mehr erkundet. Nachdem uns die nette Frau an der Rezeption gestern den Walmart empfohlen hatte, wollten wir heute in einen einheimischen Supermarkt gehen. Also sind wir an der Autobahn in die andere Richtung spaziert und kamen im Ortsteil Vila Augusta raus:

Der Supermarkt war schon eher so wie ich mir das vorgestellt hatte: kleiner, chaotischer, mit mehr Produkten und vor allem mit mehr Leben. Bei den hiesigen Gebräuen scheint “Eisenbahn” hoch im Kurs zu stehen:

Da freut sich der jahrelange Regiopendler in mir.

Als ich Abends im Liegestuhl unser mitgebrachtes GEO gelesen habe, hat es plöztlich hinter mir geraschelt. Eine Kröte, die sich durch das Geräusch verraten hat:

Ob die wohl giftig ist?

Schlagworte:

Die Reise beginnt in São Paulo

von Achim

Nach zwölf Stunden in einer fliegenden Dose, eingequetscht zwischen meiner Lieblingsfrau und einem dauerschlafenden Asiaten, sind wir doch tatsächlich in São Paulo rausgekommen. Leider hatte ich mir ja zwei Tage vor unserem Abflug in Deutschland noch eine Erkältung eingefangen. Ich schätze der chronische Schlafmangel der letzten Wochen, gepaart mit dem plötzlichen Wintereinbruch und der Tatsache dass all unsere Winterklamotten schon in Kartons verstaut waren, ging nicht spurlos an mir vorbei. Umso positiver fiel mir in São Paulo gleich die Temparatur auf - angenehme 18°C, bei denen man gut im T-Shirt rumlaufen konnte.

Am Flughafen haben wir schon gleich exotische Pflanzen gesehen:

Nachdem wir unser Zimmer in Flughafennähe bezogen hatten, haben wir den Autobahnabschnitt erkundet, an dem unser Hotel liegt. Dabei hat man einen guten Blick auf die äußeren Auswüchse von São Paulo (ca. 12 mio. Einwohner) bekommen:

Als erstes wollten wir uns im Supermarkt mit Lebensmitteln und Wasser eindecken, damit wir nicht im Hotel essen müssen. Die Obstabteilung war eine Augenweide:

Und das bereits bei Walmart, der ja nun nicht gerade für seine gut sortierten Lebensmittel bekannt ist. Lecker!

Auf dem Heimweg haben wir diese Samen entdeckt welche, ähnlich wie ein Ahornsamen, über eine “Propellerfunktion” verfügen:

Nur dass der Propeller fast die Größe einer halben Hand hat!

Jetzt haben wir heute und morgen um uns im Hotel ein wenig auszuruhen und über das Jetlag hinwegzukommen und dann geht’s zur nächsten Station.

Schlagworte:

Ultraleicht oder ultradumm?

von Achim

Diese Reise unterscheidet sich in vielen Punkten von unseren zwei vorherigen großen Reisen. Einer der markantesten Punkte ist wohl dass wir nicht mit einem Auto und Koffern, sondern mit Rucksack und Bussen unterwegs sein werden. Das heisst wir müssen alles auf dem Rücken tragen. Da wir damit noch nicht soviel Erfahrung haben, haben wir zuerstmal unsere Rucksäcke gepackt, mit allem was uns notwendig erschien, und haben dann zuerst eine Testwanderung im Seepark (~1,5km) und an einem anderen Tag auf den Kaiserstuhl (~22km) unternommen:

Das war eine gute Idee, denn wir haben schnell bemerkt dass unsere Rucksäcke ziemlich schwer waren (ca. 18kg). Das wollten wir nicht die ganze Zeit auf dem Rücken schleppen, zumal da ja noch Essen und trinken dazu kommt. Also haben wir uns überlegt wie wir unser Gewicht nach unten drücken können.

Erfolg gebracht hat am Ende eine Kombination aus Weglassen und schweren Dingen durch leichtere ersetzen. So haben wir uns dazu entschieden unser Foto-Stativ Zuhause zu lassen. Ebenso nehmen wir leichtere und weniger Kleider mit, als auf unseren bisherigen Touren mit dem Auto. Das heisst wir werden ca. 2x pro Woche von Hand waschen müssen. Ungewohnt aber machbar. Und schließlich gab es noch die Gegenstände, die wir durch leichtere erstetzt haben. So konnten wir teilweise ganz erheblich Gewicht reduzieren. Zum Beispiel durch einen leichteren Laptop, leichtere Handtücher und leichtere Schlafsäcke:

Mein neuer Cumulus Lite Line 400 (danke für den Tipp, Christian!) wiegt fast ein Kilo weniger als mein alter Warmpeace Viking 900. Klar, er geht auch nur bis 2°C, während der Viking 900 bis -7°C geht. Aber da wir nicht im Winter zelten wollen, sollte das passen.

Bei all dem Gewicht sparen sollte man jedoch aufpassen dass man nichts wichtiges weglässt und somit seine Gesundheit oder Sicherheit auf’s Spiel setzt. Der Langstreckenwanderer Andrew Skurka hat das ganz schön in seinem Artikel Stupid Light beschrieben.

Ob wir am Ende zu viel, zu wenig oder ganz dumm gepackt haben, wird sich wohl in den nächsten sechs Monaten zeigen. Wir verraten nur so viel: Löcher haben wir bisher keine in unsere Zahnbürsten gebohrt.

Schlagworte: