Vorgestern sind wir in einer ungeplant langen Fahrt von Siete Tazas bis nach Santiago durchgefahren. Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Nachdem wir am dem Abend dann ziemlich müde ins Bett gefallen sind konnten wir gestern ein bisschen die Stadt erkunden. Dabei haben wir schnell festgestellt dass Santiago vor allem eines ist: sehr laut! Überall preisen Straßenhändler lauthals ihre Waren an, meistens Wasser oder Eis - was bei diesen Temparaturen tatsächlich sehr sinnvoll ist. Nördlich des Plazas de Armas, entlang des Rio Mapocho befindet sich eine Art Straßenmarkt:
Den Waren nach zu urteilen würde ich schätzen dass das meiste davon irgendwie mal “vom Laster gefallen” ist.
Der Rio Mapocho selbst hat mit den glasklaren Flüssen in Patagonien keinerlei Gemeinsamkeiten, ausser dass da auch eine Flüssigkeit durchfließt. Mit seinem betonierten, schnurgeraden Flussbett erinnert er mich eher an die Dreisam, nur deutlich dreckiger:
Allerdings hat Santiago auch viele schöne Ecken, wie diese palmengesäumte Kirche:
Auf unserer Erkundungstour sind wir dann zufällig auf den Hügel Cerro Santa Lucia gestoßen. Das hat sich als Glückstreffer herausgestellt denn dort hat es nicht nur jede Menge Schatten sondern auch eine tolle Aussicht über die Stadt. Das Schloß auf dem Hügel ist von einem hübschen Garten umgeben:
Der Zugang zum Park ist kostenlos, ebenso wie der Aussichtsturm. Von dort hat man einen tollen 360° Blick:
Gleich nebenan befindet sich der Barrio Lastarria, ein nettes und entspanntes Viertel mit schönen Häusern und Kunst mit Aussage:
Hier lässt es sich ganz gut schlendern und es ist auch nicht ganz so voll wie um den Plaza de Armas oder das Bus-Terminal:
Santiago ist unsere letzte Station in Südamerika bevor es dann am Donnerstag mit dem Flugzeug nach Panama-Stadt geht. Die Zeit hier war sehr schön und wir waren wirklich überwältigt von der Schönheit der Landschaft und der Gastfreundschaft der Leute. Es gäbe noch so viele weitere Geschichten zu erzählen, wie z.B. von den langen Schlangen vor den Banken in Argentinien oder den 10% Trinkgeld, welches sich die Kellner in Chile automatisch auf die Rechnung schreiben. Aber dazu hat die Zeit nicht mehr gereicht. Und so lassen wir euch, verehrte Leserinnen und Leser, darüber absichtlich völlig im Dunkeln.
Das geht:
- Zufälligerweise über tolle Touristenattraktionen stolpern
- Entspannte Stadtviertel mit Kunst und so
- Etwas Zeit zum runterkommen haben
Das geht nicht:
- Lautsprechersysteme in der U-Bahn, die so weit aufgedreht sind dass einem fast die Ohren rausfliegen
- Völlig verstopfte Gehwege aufgrund der ganzen Straßenhändler
- Mehr Käse auf der Pizza als Teig im Boden